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Spinnen: "Selbstmord" für mehr Nachwuchs  
  Männliche Wespenspinnen riskieren für möglichst langen Sex sogar ihr Leben. Nun haben Forscher den Grund herausgefunden: Je länger die Paarung demnach andauert, desto größer ist der Vaterschafts-Erfolg.  
Das Paarungsverhalten der Gliederfüßer haben Forscher der Universität Bonn untersucht. Am Ende der Kopulation werden die Wespenspinnen-Männchen fast immer von den Weibchen verspeist.
Je länger der Sex, desto mehr Spermien
Bild: Jutta Schneider / Uni Bonn
Das schwarz-gelb gebänderte Wespenspinnen-Weibchen ist viel größer als seine männlichen Artgenossen.
Bei Tests stellten die Spinnenforscher um Jutta Schneider fest, dass mit zunehmender Zeit auch mehr Spermien abgegeben werden. Damit habe das Männchen die besten Chancen auf die Weitergabe seiner Gene, das die meisten Spermien in das Weibchen abgeben konnte. Spinnendamen paaren sich oft mit mehreren Männchen hintereinander.

Für die Paarung sowie die Befruchtung aller Eier sei eigentlich nur ein "Fünf-Sekunden-Quickie" notwendig, teilte die Universität Bonn in einer Aussendung mit. Die Männchen zögerten dies aber oft bis auf die zehnfache Länge hinaus und erhöhten damit zugleich die Gefahr, dass sie vom viel größeren Weibchen gegessen werden.

Denn diese töten in der Regel nach acht bis zehn Sekunden das unter ihnen sitzende Männchen. Lediglich zwei von zehn Männchen schaffen rechtzeitig den Absprung. Und selbst die Überlebenden versuchen es meist beim selben Weibchen noch einmal.
->   Uni Bonn Institut für Evolutionsbiologie und Ökologie
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
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->   Gut getarnt? Die UV-Tricks der Krabbenspinne (22.1.03)
 
 
 
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01.01.2010