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Ebola: Impfstoff schützt Mäuse 100-prozentig  
  Ein Testimpfstoff stellt erstmals einen 100-prozentigen Schutz gegen das tödliche Ebola-Virus in Aussicht. Er wurde bisher zwar nur an Mäusen erprobt, erwies sich bei den Versuchstieren aber als überaus wirksam.  
Sina Bavari und Kollegen vom Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten des US-Militärs in Frederick stellen ihre Studie in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) vor.

Die Substanz könnte den Weg für einen Impfschutz beim Menschen bahnen, hoffen die Wissenschaftler. Das Ebola-Virus ruft schwere innere Blutungen hervor und tötet zwischen 70 und 80 Prozent aller Infizierten.
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Der Artikel "Ebola virus-like particles protect from lethal Ebola virus infection" erscheint in den kommenden Tagen als Online-Vorabpublikation (Publikationsdatum zwischen 9. und 15.12.03) in den PNAS.
->   PNAS
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Eiweißstoffe der Virenhülle im Blickpunkt
Das Team bediente sich einer Technologie, die auch bei anderen Erregern wie dem Krebs erregenden Papillomavirus oder dem Aidserreger HIV schon getestet worden war. Sie konzentriert sich auf die zwei Eiweißstoffe der Virenhülle.

Den so genannten 'Virus ähnlichen Teilchen' (virus-like particles oder VLP) fehlt das genetische Material zur Reproduktion. Das heißt, sie können sich nicht vermehren und sind deshalb auch nicht ansteckend.
Abwehrkräfte der Mäuse wurden mobilisiert
Dennoch gelang es den Forschern, durch Injektion der Eiweißstoffe die Abwehrkräfte der Nager gegen das gefährliche Virus zu mobilisieren.

Der Impfstoff habe den Versuchstieren "doppelte Immunität" durch Aktivierung ihrer T-Zellen sowie der B-Zellen verliehen, erläutern Bavari und Kollegen in den PNAS. Beide Immunreaktionen seien erforderlich, um den vollen Schutz vor dem Ebola-Virus zu bieten.
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Impfstoff gegen tödliches Ebola-Virus im Test
In den USA hat der erste Impfstofftest am Menschen gegen das tödliche Ebola-Virus bereits begonnen. Die Probanden lassen sich freiwillig mit drei Dosen des Impfstoffs - oder aber einem wirkungslosen Placebo - impfen. Danach werden die insgesamt 27 gesunden 18- bis 44-jährigen Testpersonen ein Jahr lang auf den Effekt und mögliche Nebenwirkungen des Ebola-Impfstoffs untersucht.
->   Mehr dazu (Artikel vom 19. November 2003)
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Angst vor Terroranschlag mit Ebola-Viren
Sowohl der Ebola-Erreger als auch das Marburg-Virus gehören zu den Filoviren, die bei Menschen und anderen Primaten hämorrhagisches Fieber auslösen können und in den meisten Fällen zum Tod führen.

Zwar haben sich bisherige Ebola-Ausbrüche noch geographisch begrenzen lassen, schreibt das Team am Forschungsinstitut der US-Armee.

Es sei aber zu befürchten, dass sich Terroristen des tödlichen Erregers einmal für einen Bioterroranschlag bedienen und es damit weit über die Grenzen der bisher betroffenen afrikanischen Regionen verbreiten könnten.
->   U.S. Army Medical Research Institute of Infectious Diseases
->   Alles zum Stichwort Ebola in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010