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Neues Jane Goodall-Institut in Wien  
  17 Institute weltweit tragen ihren Namen, nun gibt es auch in Österreich ein "Jane-Goodall-Institut". Die englische Verhaltensforscherin, berühmt für ihre Arbeit mit Affen, stellte es am Donnerstag in Wien vor.  
Weltweit 17 solcher Zentren
Jane Goodall lebt für und mit Schimpansen, sie beschrieb erstmals genau die sozialen Kontakte und Hierarchien der Primaten. Die Engländerin engagiert sich aber auch ganz allgemein für Natur- und Artenschutz.

Vor 27 Jahren gründete sie das erste Jane-Goodall-Institut, mittlerweile gibt es weltweit 17 solcher Zentren, die sich für den Erhalt natürlicher Lebensräume einsetzen, sowie das Umweltbewusstsein vor allem bei jungen Menschen wecken wollen. Nun wurde ein Jane-Goodall-Institut in Wien gegründet.
Mensch ist Schimpansen ähnlich
"Es ist sehr wichtig, dass wir so ein Institut jetzt auch in Österreich haben. Schimpansen sind uns Menschen ähnlicher als jedes andere Lebewesen. Durch die Beobachtung der Schimpansen lernen wir auch uns selbst besser zu verstehen," sagte sie im ORF-Radio.
->   Jane Goodall Institut Austria
Die Aufgaben des Instituts
Die Jane-Goodall-Institute betreiben nicht nur Verhaltensforschung oder Schutzprojekte für Schimpansen, sie setzen sich genauso für bessere Lebensbedingungen in Tiergärten ein sowie für Bildung und Erziehung im Arten- und Umweltschutzbereich allgemein. Und das sei auch die Hauptaufgabe des Jane-Goodall-Instituts Österreich, meinte Jane Goodall gegenüber Radio Österreich 1.
Umweltschutz und Jugendarbeit
Die Wiener Zweigstelle wird vor allem Umweltschutzprojekte unterstützen und sich der Jugendarbeit widmen. Zum Beispiel ist die Kooperation mit einer Hauptschule in Niederösterreich geplant, bei der Jugendliche in die Verhaltensbeobachtung von Tieren eingeführt werden.

In einem anderen Projekt will das Jane-Goodall-Institut Austria Fahrräder für Lehrer in Ghana organisieren.
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Zur Person
Jane Goodall wurde als Verhaltensforscherin inmitten von Schimpansen berühmt. Die Bilder gingen um die Welt, als die zierliche Frau von den Schimpansen als Gruppenmitglied akzeptiert wurde. Goodall hat mit ihren Methoden die Verhaltensforschung revolutioniert. Sie war gelernte Sekretärin als sie nach Tansania in Ostafrika kam.

Ohne Studium, ohne naturwissenschaftliche Fachausbildung engagierte sie sich 1960 in einer Studie über Schimpansen in freier Wildbahn. Goodall beschrieb als erste, wie Schimpansen Steine oder Holzstücke als Werkzeug benützen: dass sie sich mit Holzstöckchen kratzen oder mit Halmen oder Stöcken nach Termiten angeln. Nach jahrzehntelanger Feldforschung ist die Engländerin weltweit angesehen.
->   Jane Goodall Institute weltweit
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Von der Schimpansenbeobachtung zum Umweltschutz
"In 15 Jahren könnten die Schimpansen ausgestorben sein!", warnte Jane Goodall am Donnerstag in Wien. Gab es vor 100 Jahren noch zwei Millionen Schimpansen, seien es heute nur mehr 150.000.

Von der Erforschung der Schimpansen, dehnte sich ihr Engagement in den vergangenen Jahren auf den Schutz anderer Affen aus, dann auf den Schutz von Regenwäldern und Savannen in Afrika und heute schließlich setzt sie sich für naturbelassene Ökosysteme weltweit ein. Ihr Grundsatz: respektvoller und würdevoller Umgang mit allen Geschöpfen.
Gegen "Bushmeat"
Jane Goodall engagiert sich außerdem gegen den Handel mit "Bushmeat" (Fleisch von Urwaldtieren). Es komme nämlich im Regelfall nicht einfachen, hungernden Menschen zu Gute, sondern der städtischen Elite, für die es als Delikatesse gilt.

Im vergangenen Dezember erhielt Jane Goodall der Konrad-Lorenz-Preis für "ihren Einsatz für das Unwiederbringliche in der Natur". Dieser Staatspreis für Natur- und Umweltschutz wurde vom damaligen Umweltminister Wilhelm Molterer (ÖVP) übergeben.
->   Lorenz-Preis für Goodall (12.3.02)
 
 
 
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01.01.2010