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Grüne kritisieren "Aushungern der Kunstunis"  
  Ein "Aushungern der Kunstunis" befürchtet der Grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald: "Die Budgets sämtlicher Kunstuniversitäten für 2004 liegen unter den Budgets für 2002."  
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) habe ihr Versprechen gebrochen, den Unis nach dem "katastrophalen Budget für 2003" wieder mehr Mittel zur Verfügung zu stellen, so Grünewald bei einer Pressekonferenz am Montag in Wien.
Nach dem "Katastrophenjahr 2003"
Den Kunstuniversitäten sei 2002 ein Gesamtbudget von knapp 152 Millionen Euro zur Verfügung gestanden, 2003 dann knapp143 Millionen. 2004 werde es nach den jüngsten Budgetverhandlungen knapp 150 Millionen geben, bemängelte Grünewald.

Damit könnten bestehende Probleme, verursacht durch einen Aufnahmestopp beim Personal, fünfprozentiger Kürzung der Ermessensausgaben und das "Katastrophenjahr 2003", keinesfalls ausgeräumt werden.
Mehrkosten durch UG-Umsetzung
Grünewald verwies vor allem auf Umsetzung des Universitätsgesetzes (UG) 2002, das durch die Abtretung von Kompetenzen vom Bildungsministerium am die Hohen Schulen Mehrkosten verursache.

Die Kunstunis hätten nun überhaupt keine Freiräume mehr, Bibliotheken könnten weder Bücher noch Noten anschaffen, Instandhaltungsarbeiten oder gar nötige Neubauten müssten weiter verschoben werden.
Kein Geld von RFT und FWF
Wenn Gehrer von mehr Wettkampf zur Leistungssteigerung spreche, so sei dieser Verteilungswettkampf sehr ungerecht, betonte der Grüne Wissenschaftssprecher. So hätten die Kunstunis keine Chance, an den vom Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) zu vergebenden und nicht unerheblichen Mitteln zu partizipieren.

Auch beim Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) könnten diese Hohen Schulen - im Gegensatz zu ihren wissenschaftlichen Pendants - kaum Forschungsprojekte einreichen.
Brinek beklagt "Krankjammerversuch" Grünewalds
Als "Krankjammerversuch" bezeichnete in einer ersten Reaktion die ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek die Aussagen Grünewalds. Tatsächlich sei das Gesamtbudget der Kunstuniversitäten 2004 gegenüber 2003 gesteigert worden, so Brinek in einer Aussendung am Montag.

Ein Blick auf die in die Studierenden invertierten Gelder zeige, dass die speziellen Erfordernisse der Kunstuniversitäten sehr wohl berücksichtigt würden. So koste ein Studierender an der Universität Wien dem Steuerzahler im Schnitt 7.000 Euro jährlich, an einer Technischen Universität 11.000 und an der Universität für angewandte Kunst Wien 21.000 Euro. Das sei auch deutlich mehr als an den meisten Kunstuniversitäten in anderen Staaten.
->   Bildungsministerium
->   Die Grünen
Aktuelles zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Herbert Hrachovec: Die Universitäten neu regieren (16.12.03)
->   Gehrer: Jede Uni bekommt 2004 mehr Budget (12.12.03)
->   Uni-Reform: Kunstsenat sorgt sich um Universitäten (11.12.03)
 
 
 
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01.01.2010