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Gel stoppt Haarausfall bei Chemotherapie  
  Ein neues Präparat blockiert die Zellteilungsgeschwindigkeit der Haarfollikel und macht sie somit unempfindlich gegenüber Chemotherapeutika.  
Zumindest bei Ratten. Sollte sich das Gel auch beim Menschen bewähren, dann könnten die von Patienten gefürchteten, und vor allem seelisch belastenden, Nebenwirkungen der Krebschemotherapie: Haarausfall und Glatzenbildung, bald der Vergangenheit angehören.
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Die Ursache der Tumorentstehung
Normalerweise unterliegen das Wachstum und die Teilungsgeschwindigkeit unserer Körperzellen natürlichen Kontrollmechanismen. Bei Krebszellen versagen diese Mechanismen auf Grund eines Gendefektes. Die Folge: Eine gesunde Zelle mutiert plötzlich, beginnt unkontrolliert zu wachsen und sich zu teilen. Bildlich und stark vereinfacht gesprochen haben es die Mediziner bei Krebszellen gleichzeitig mit einem hängengebliebenen Gas- und einem kaputten Bremspedal zu tun.
->   Tumorenstehung
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CDK2
Die Wissenschaftler der pharmazeutischen Firma Glaxo Wellcome, unter der Leitung von Dr. Stephen Davis, wollten die Zellteilungsgeschwindigkeit von Haarzellen vorrübergehend stoppen und sie so gegen Chemotherapeutika immunisieren.
Dies konnte durch eine Blockierung des Enzyms CDK2 erreicht werden. Dieses Enzym spielt eine wesentliche Rolle bei der Beschleunigung der Zellteilungsgeschwindigkeit.
Das neu entwickelte Präparat erzielt durch die Blockierung des Enzyms zwei Effekte. Einerseits wird die Zellteilung gestoppt, andererseits wird der Mechanismus des plötzlichen Zelltodes bei den betroffenen Zellen außer Kraft gesetzt.
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Die Chemotherapie
Sammelbegriff für Medikamente, die Zellen schädigen. Dazu gehören die sogenannten Zytostatika, die Zellen an ihrer Teilung hindern können bzw. auf Grund ihrer Toxizität in der Lage sind, Zellen direkt zu zerstören. Die Chemotherapie greift nicht nur Krebszellen sondern auch die gesunden Körperzellen an. Im fortgeschrittenem Stadium der Krebserkrankung reagieren nur 15-20% aller Krebsarten mit einer kompletten Tumorrückbildung auf Chemotherapeutika.
->   Informationen zur Chemotherapie
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Von Ratten und Mäusen
Die Forscher trugen das Gel auf die Kopfhaut von Ratten und Mäusen auf. Anschließend wurden die Tiere mit zwei weitverbreiteten Chemotherapeutika behandelt. An den mit Gel eingeschmierten Stellen war der Haarausfall nur halb so stark wie an den unbehandelten.
Die Wissenschaftler wollen nur prüfen, ob ihr Präparat auch das - für die Krebskrankheit typische - außer Kontrolle geratene Zellwachstum stoppen kann.
->   Glaxo-Wellcome
->   Österreichische Krebshilfe
->   Informationen über Krebs
->   Die Folgen der Chemotherapie
 
 
 
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