Helmut O. Rucker
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Abteilung für Physik des erdnahen Weltraums
 
ORF ON Science :  Helmut Rucker :  Kosmos 
 
Zusammenbruch von Funkverkehr und Navigation  
  Satelliten werden gestört. Der Funkverkehr und die Navigation brechen zusammen. Licht und Heizung gehen aus - und die Ursache ist unsere Sonne ...  
Der beherrschende Einfluß der Sonne
Die Sonne ist der Mittelpunkt unseres Sonnensystems. Ihre grosse Bedeutung verdankt sie der Ursache, dass sie als Energielieferant fuer die uebrigen Planeten dient. Diese
Energie wird auf unterschiedlichen Arten auf die restlichen Planeten des Sonnensystems uebertragen. Einerseits, wie allgemein bekannt, durch das Aussenden von elektromagnetischer Strahlung, zu der auch das sichtbare Licht oder die Waermestrahlung gehoert. Andererseits sendet die Sonne auch Teilchen aus. Diese Teilchen rasen mit bis zu über 1000 km/s von der Sonne weg in den interplanetaren Raum und ihre Gesamtheit wird als Sonnenwind bezeichnet.

Es gibt aber auch noch spektakulaerere Phaenomene, die von der Sonne ausgehen, wie z. B. Explosionen auf der Sonnenoberfläche, wobei grosse Teilchenmengen von der Sonne mit hoher Geschwindigkeit weggeschleudert werden, die sogenannten "Coronal Mass Ejections" (CMEs). Diese CMEs sind sogar auf der Erde bemerkbar, da durch das ploetzliche Auftreffen der CMEs das Magnetfeld der Erde stark zusammengedrueckt wird. Das Hauptproblem durch diese CMEs besteht jedoch in deren Gefaehrlichkeit fuer Satelliten und damit fuer Funkverkehr und Navigation. Durch den starken Teilchenbeschuss kann es zu Stoerungen kommen. Es gibt aber auch Auswirkungen auf der Erdoberflaeche selbst, so geschehen am 13. Maerz 1989, wo 6 Millionen Kanadier bei Aussentemperaturen von minus 15 Grad in Dunkelheit und Kaelte sassen. Die Stromversorgung war zusammengebrochen und der Schaden war enorm.

Daher sind Untersuchungen von Explosionen auf der Sonne von großer Bedeutung, um schießlich Vorhersagen ueber das Auftreten und die Ausbreitung der CMEs durch den interplanetaren Raum treffen zu koennen. Dies erfordert das Studium der zugrunde liegenden physikalischen Phaenomene. Mehr dazu wird anlaesslich der Science Week am Institut fuer Weltraumforschung in Graz berichtet.

Helfried K. Biernat
Daniel Langmayr
 
 
 
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