Host-Info
Ulrich Körtner
Institut für Systematische Theologie der Evangelisch-Theologischen Fakultät und Institut für Ethik und Recht in der Medizin, Universität Wien
 
ORF ON Science :  Ulrich Körtner :  Gesellschaft 
 
Jesus im 21. Jahrhundert  
  In die Jesus-Forschung ist in den letzten Jahren neue Bewegung gekommen. Grund genug, den Stand der Forschung unter Bibelwissenschaftlern und Systematischen Theologen interdisziplinär zu diskutieren.  
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Rudolf-Bultmann-Gesellschaft für Hermeneutische Theologie
Gelegenheit zu einer Diskussion über den Stand der Jesus-Forschung bietet die 3. Jahrestagung der Rudolf-Bultmann-Gesellschaft für Hermeneutische Theologie, die vom 5. bis 7. März 2001 in der Evangelischen Akademie Hofgeismar stattfindet.

Die Rudolf-Bultmann-Gesellschaft für Hermeneutische Theologie mit Sitz in Marburg/Lahn wurde 1998 gegründet. Ihr Ziel ist es, die Beschäftigung mit dem Werk Rudolf Bultmanns (1884-1976), eines der bedeutendsten Bibelwissenschafter des 20. Jahrhunderts, und dem in seiner Schule entstandenen Programm einer hermeneutischen Theologie zu fördern, welche die Verstehensbedingungen des christlichen Glaubens und seiner Grundlage, der biblischen Texte, in der Moderne untersucht. Die Gründungsinitiative ging auf den theologisch-philosphischen Arbeitskreis 'Alte Marburger' zurück, dessen Anfänge in der langjährigen Arbeitsgemeinschaft und Freundschaft zwischen Bultmann und dem Philosophen Martin Heidegger in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts lagen.
->   Homepage Rudolf-Bultmann-Gesellschaft
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Interdisziplinäre Zielsetzungen
Die Rudolf-Bultmann-Gesellschaft veranstaltet regelmäßig wissenschaftliche Tagungen, die nicht nur alle Disziplinen der Theologie einbeziehen, sondern auch ein Forum für das interdisziplinäre Gespräch mit anderen Wissenschaften, vor allem mit der Philosophie, bieten.

Sie fördert wissenschaftliche Arbeiten zur Hermeneutischen Theologie sowie die wissenschaftliche Auswertung von Werk und Nachlaß Rudolf Bultmanns und unterstützt den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Ergebnisse der bisherigen Tagungen liegen bereits in Buchform vor.
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Der Buchtip
Soeben neu erschienen:
Ulrich H.J. Körtner (Hg.), Hermeneutik und Ästhetik. Die Theologie des Wortes im multimedialen Zeitalter, Neukirchen-Vluyn (Neukirchener Verlag) 2001 (147 S.)
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Im Vorjahr erschienen:
Ulrich H.J. Körtner (Hg.), Glauben und Verstehen. Perspektiven Hermeneutischer Theologie, Neukirchen-Vluyn (Neukirchener Verlag) 2000 (106 S.)
->   Neukirchener Verlag
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Bultmanns Jesusbuch
Ein besonderer Anlaß, dem Stand der Jesus-Forschung zu diskutieren, ist das berühmte Jesus-Buch Rudolf Bultmanns, das vor genau 75 Jahren erschien und vor 50 Jahren wiederveröffentlicht wurde.
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Buchtip
Rudolf Bultmann, Jesus (UTB 1272), Tübingen (Mohr Siebeck) 1983
->   Verlag Mohr Siebeck
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Geschichte der Jesusforschung
Die Theologiegeschichte des 20. Jahrhunderts war über weite Strecken bestimmt durch die Diskussion über die historische Frage nach Jesus von Nazareth und über deren theologische Bedeutung. Nicht zuletzt durch Albert Schweitzers Werk "Die Geschichte der Leben-Jesu-Forschung" wurde die Jesusfrage zu einem zentralen Thema nicht nur der historischen Exegese, sondern auch der Systematischen Theologie.
Jesusforschung seit Rudolf Bultmann
Im Jahre 1926 erschien Bultmanns Buch "Jesus", in dem er nach der Botschaft Jesu fragte, zugleich aber das Gewicht dieser Frage als für den Glauben nicht entscheidend herausstellte.

Die in der Theologie der fünfziger und sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts aufkommende "neue Frage" nach dem historischen Jesus wollte die Bedeutung der Rückfrage nach Jesus für den christlichen Glauben hervorheben. Bultmann stand dieser Tendenz weiterhin kritisch gegenüber, vor allem deshalb, weil er insbesondere bei Paulus und im Johannesevangelium einen solchen Rückbezug nicht beobachten konnte.
"The third quest"
Seit den achtziger Jahren bestimmt zunehmend "the third quest" die Diskussion, die unter anderem den von Bultmann noch zu wenig herausgestellten Aspekt des Judeseins Jesu besonders unterstreicht. Andererseits sind zahlreiche populärwissenschaftliche Jesus-Bücher auf dem Markt, die mit angeblichen "Enthüllungen" aufwarten, mit seröser Wissenschaft jedoch nichts zu tun haben.
Jahrestagung der Rudolf-Bultmann-Gesellschaft
Welche Bedeutung kommt Bultmanns Forschungen angesichts der gegenwärtigen Entwicklung noch zu? Welche Bedeutung hat sein theologisches Urteil über den historischen Jesus, der als solcher nicht Gegenstand des Glaubens ist, in der gegenwärtigen christologischen Reflexion? Diesen Fragen geht die 3. Jahrestagung der Rudolf-Bultmann-Gesellschaft nach. Dabei werden unterschiedliche wissenschaftliche Psoitionen zu Wort kommen und zur Diskussion gestellt werden.
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Prominente Wissenschaftler
Referenten der Tagung sind: Walter Schmithals, Jahrgang 1923, Professor in Berlin und direkter Schüler Bultmanns. Er ist durch zahlreiche Beiträge zur Jesusforschung und zu deren Bedeutung für Verkündigung und Kirche hervorgetreten. - Nikolaus Walter, geboren 1923, Professor in Jena, ist ausgewiesener Kenner des griechischsprechenden Judentums. Forschungsschwerpunkt ist das hellenistische Judenchristentum. - Johannes Fischer, Jahrgang 1947, ist Professor für Systematische Theologie mit Schwerpunkt Ethik an der Universität Zürich. er hat Arbeiten zur aktuellen Bedeutung trdaitioneller christologischer Aussagen und zum Verhältnis von Christologie und Ethik veröffentlicht. - Gerbern S. Oegema, geboren 1958, studierte in Amsterdam und in Berlin und habilitierte sich in Tübingen. Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit ist das Judentum der hellenistisch-römischen Zeit.
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Infos zur Tagung
Information und Anmeldung: Pfarrer Dr. Bernd Wildemann, Rothenburgstr. 32, D-12165 Berlin, Tel. (0049)30/7911927
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