Host-Info
Ulrich Körtner
Institut für Systematische Theologie der Evangelisch-Theologischen Fakultät und Institut für Ethik und Recht in der Medizin, Universität Wien
 
ORF ON Science :  Ulrich Körtner :  Gesellschaft .  Leben 
 
Menschliche Embryonen oder embryonale Menschen?
Ideologische Aufrüstung schadet einer sachlichen Stammzellen-Debatte
 
  Mit einer gemeinsamen Stellungnahme haben sich die katholisch-theologischen Fakultäten Österreichs in die aktuelle Diskussion zur Stammzellenforschung eingeschaltet. Die Forschung an embryonalen Stammzellen wird kategorisch abgelehnt. Eine zentrale Rolle spielt hierbei der Begriff des "embryonalen Menschen". Diese Terminologie ist allerdings höchst fragwürdig.  
Das 6. Rahmenprogramm der EU
Anlaß für den öffentlichen Appell der Katholisch-Theologischen Fakultäten Graz, Innsbruck, Salzburg und Wien sowie der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz ist das 6. Rahmenprogramm der EU zur Forschungsförderung für die Jahre 2002-2006. Geht es nach dem Willen des EU-Parlaments, soll nicht nur die Forschung mit adulten Stammzellen oder solchen aus Nabelschnurblut, sondern auch die Forschung an embryonalen Stammzell-Linien - zumindest an bereits existierenden - gefördert werden.
->   Ulrich Körtner: Europäische Biopolitik
Stand der politischen Meinungsbildung
Die Meinungsbildung innerhalb der EU ist noch nicht abgeschlossen. In seinem Beschluß vom Dezember 2001 befürwortet der Rat der EU ganz allgemein die Stammzellforschung. Embryonale Stammzellen werden nicht ausdrücklich erwähnt, somit aber auch nicht explizit ausgeschlossen. Derzeit findet im EU-Parlament die 2. Lesung des 6. Rahmenprogramms statt. Daß am Ende zwischen Parlament und Rat eine Einigung über die Forschungsförderung für Projekte mit bereits existierenden embryonalen Stammzellen erzielt wird, darf als ziemlich wahrscheinlich gelten.
Katholischer Fakultäten schlagen Alarm
In dieser Situation schlagen die katholischen Fakultäten Österreichs Alarm. Sie lehnen nicht nur die Herstellung neuer Stammzell-Linien ab, für welche weitere Embryonen vernichtet werden müßten, sondern auch die Beforschung von bereits etablierten embryonalen Stammzell-Linien. Ihre kategorische Ablehnung begründen sie damit, daß für ihre Gewinnung "embryonale Menschen" vernichtet worden seien. Dies aber sei ein ethisch inakzeptabler Akt.
->   APA: Katholische Fakultäten für Verzicht auf Embryonen-Forschung
"Embryonale Menschen"?
Nun läßt sich nicht bestreiten, daß die Gewinnung embryonaler Stammzellen mit der Zerstörung von Embryonen einhergeht. Zu fragen ist aber, mit welchem Recht bereits menschliche Embryonen als Menschen - genauer gesagt als "embryonale Menschen" - bezeichnet werden dürfen. Je nachdem, wie die Antwort ausfällt, erscheint auch die ethische Zulässigkeit der Gewinnung und Beforschung embryonaler Stammzellen in einem anderen Licht.
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Offene Status-Fragen
Der ontologische, moralische und rechtliche Status von Embryonen ist höchst umstritten. Weder naturwissenschaftlich, noch philosophisch oder theologisch gibt es hierzu eine einhellige Meinung. Es zeichnet sich ab, daß es in der dieser Frage zu keinem bioethischen Konsens kommen wird.

Bedauerlicherweise wird dieser Umstand von den katholischen Fakultäten nicht einmal erwähnt, geschweige denn ernsthaft diskutiert. Vielmehr nehmen die Verfasser einen dogmatisch vorgefaßten Standpunkt ein und ersetzen die dafür fehlenden Argumente durch einen suggestiven Begriff, der einfach behauptet, was allererst zu beweisen wäre. Philosophisch nennt man diesen Kunstgriff eine "petitio principii".
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Ideologische Aufrüstung
Zwar wird damit die katholische Position, wie sie auch von seiten der Amtskirche eingenommen wird, auf eine griffige Formel gebracht. Zum interdisziplinären bioethischen Diskurs tragen die beteiligten Fakultäten damit jedoch substantiell leider gar nichts bei. Sie betreiben lediglich seine Emotionalisierung und ideologische Aufrüstung. Das ist bedauerlich.
Ein neuer Begriff
Der Begriff des "embryonalen Menschen" ist offenbar aus der deutschen Diskussion im Zusammenhang mit den Entscheidung des Bundestages über den Import embryonaler Stammzell-Linien übernommen worden. Er begegnet in Verlautbarungen der deutschen Bischofskonferenz, aber auch in einem Schreiben des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, und des Ratsvorsitzenden der Evangelischer Kirche in Deutschland, Präses Kock, an alle Bundestagsabgeordneten vom 17.1.2001. Auf der Ebene der Kirchenleitungen besteht hier also durchaus ein ökumenischer Gleichklang.
->   Kirchen schreiben an Bundestagsabgeordnete
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Theologische Kritik
Auf evangelischer Seite hat der Ausdruck "embryonale Menschen" freilich bereits verschiedentlich prominente theologische Kritik erfahren, z.B. von den Theologen Klaus Tanner und Eberhard Jüngel. Wie Tanner, der auch Mitglied der Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin" des deutschen Bundestages ist, in einer aktuellen Veröffentlichung zu bedenken gibt, liegt die statistische Wahrscheinlichkeit, daß aus einer befruchteten Eizelle ein Individuum wird, unter 50 %.

"Erst im Rückblick, wenn die Entwicklung tatsächlich stattgefunden hat, ist ein sicheres Urteil darüber möglich, ob die Zelle die organisierende Kraft zur Steuerung des Entwicklungsprozesses hatte" (K. Tanner, "... etwas an sich Unerforschliches", Zeitschrift für Evangelische Ethik 46, 2002, H.1, S.58-60, hier S.58).
->   Zeitschrift für Evangelische Ethik
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Eine Frage des Blickwinkels
Die Rede vom "embryonalen Menschen" suggeriert, daß die befruchtete Eizelle - noch dazu ein in vitro fertilisierte außerhalb des Mutterleibes, der für die Entwicklung eines Menschen die notwendige Umwelt wäre - prospektiv so betrachtet werden müsse, als ob sie das Potential zur Entwicklung zu einem menschlichen Individuum hätte. "Die Gewißheit, die sich nur in der Perspektive der Betrachtung vom 'gelungenen' Ende her einstellen kann, wird auf den Beginn übertragen, der von einem viel größeren Maß an Kontingenz gekennzeichnet ist" (K.Tanner, a.a.O., S.58).
Reduktionistisches Menschenbild
Zu Recht warnen die katholischen Fakultäten vor einem reduktionistischen Menschenbild. Paradoxerweise läuft aber ihre Rede vom "embryonalen Menschen" genau auf solch einen Reduktionismus hinaus. Unter "embryonalen Menschen" sollen wohlgemerkt nicht erst entwickelte Embryonen im Mutterleib verstanden werden, die bereits als menschliches Individuum erkennbare sind, sondern befruchtete Eizellen - und zwar auch solche im Reagenzglas - bzw. entwicklungsfähige menschliche Zellen im Stadium der frühesten Zellteilung (Blastozysten).
Die isolierte Betrachtung befruchteter menschlicher Eizellen außerhalb des mütterlichen Körpers und die völlige Vernachlässigung von Schwangerschaft und Geburt für die Menschwerdung des Menschen ist reiner Biologismus. Dabei ist dessen Voraussetzung im Fall der In-vitro-Fertilisation höchst technisch, was die Autoren der katholischen Stellungnahme geflissentlich verschweigen.
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Naturalistischer Fehlschluß
Der Philosoph Volker Gehardt, Mitglied des Nationalen Ethikrates in Deutschland, spricht von einem "naturalistischen Fehlschuß".

Buchtip: Volker Gerhard, Der Mensch wird geboren. Kleine Apologie der Humanität, München 2001 (C.H.Beck).

"Wer hier von 'Zeugung' spricht, setzt sie mit der fabrikmäßigen 'Erzeugung' gleich. Es ist ein bis in die Einzelheiten beschreibbarer biochemischer Prozeß. [...] Die moralische Wertung wird unmittelbar aus einem biologischen Vorgang abgeleitet. Eine technisch induzierte chemische Reaktion führt zu einem hochbedeutsamen ethischen Resultat. Das nennen die auf methodische Korrektheit dringenden Philosophen einen 'naturalistischen Fehlschluß'" (V. Gerhardt, Der Mensch wird geboren, S.24).
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Theologie und Naturwissenschaft
Demgegenüber hat schon die Denkschrift der Evangelischen Kirche in Österreich zur Biomedizin festgestellt, daß philosophische und theologische Aussagen über das Wesen und die Würde des Menschen - theologisch gesprochen die Gottebenbildlichkeit - des Menschen nicht aus biologischen Befunden ableitbar sind, zu diesen aber in eine plausible Korrelation gebracht werden müssen.
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Unbestimmtheit des Anfangs
"Die heutigen Erkenntnisse der Embryologie scheinen [...] auf eine prinzipielle Unbestimmtheit des Anfangs hinauszulaufen, die sich auch durch eine metaphysische Argumentation nicht aufheben läßt. Ein (Prä)embryo kann, muß aber nicht der Anfang eines oder mehrerer menschlicher Lebewesen sein" (Bioethik-Denkschrift der Evangelischen Kirche in Österreich, Nr.4.1.9).
->   Verantwortung für das Leben. Eine evangelische Denkschrift zu Fragen der Biomedizin
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Ökumenische Übereinstimmung...
Die evangelische Kirche stimmt mit der römisch-katholischen darin durchaus überein, daß Embryonen mehr sind als bloße Biomasse. Auch sie tritt für die prinzipielle Schutzwürdigkeit des Embryos vom Moment der Zeugung ein, allerdings mit einer anderen Begründung:
... und Unterschiede
"Die Schutzwürdigkeit des Embryos vom Moment der Zeugung läßt sich hinreichend damit begründen, daß es sich bei ihm um den unbestimmten [!] Anfang der Lebensgeschichte eines oder mehrerer Menschen handelt, dessen bzw. deren Recht auf Leben für die gesamte Dauer seines Lebens zu schützen ist" (Nr.4.1.11). Das schließt aber die Möglichkeit oder unter Umständen sogar die Notwendigkeit eines abgestuften Rechtsschutzes und einer ethischen Güterabwägung nicht aus.
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Kein kategorisches Nein zur Embryonenforschung
Gerade was die Forschung an embryonalen Stammzellen betrifft, hält die Evangelische Kirche in Österreich eine solche Güterabwägung unter bestimmten Voraussetzungen für zulässig: Dann nämlich, wenn es sich um Embryonen handelt, die bei der In-vitro-Fertilisation anfallen, jedoch nach einer gewissen Zeit als überzählig "verworfen", d.h. in jedem Fall vernichtet werden sollen. Dies ist in der Regel spätestens nach fünf Jahren der Fall, weil nach dieser Aufbewahrungszeit "überzählige" Embryonen schon aus medizinischen Gründen nicht mehr für den Embryonen-Transfer, d.h. für den Versuch, eine Schwangerschaft einzuleiten, verwendet werden.
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Verengung der katholischen Position
Die Stellungnahme der katholisch-theologischen Fakultäten zur Stammzellforschung argumentiert, ihr rigoristischer Standpunkt stütze sich auf den Wissenszuwachs der Embryologie. In Wahrheit verdankt er sich metaphysischen bzw. theologischen Vorurteilen. Die traditionelle katholische Auffassung vom Wesen des Menschen und seinem Lebensbeginn war allerdings keineswegs immer so starr, wie es jetzt den Anschein hat. Sie hat auch mancherlei Wandlungen durchlaufen.
Mit der Rede vom "embryonalen Menschen" erfährt die katholische Position eine bis dahin nicht gekannt dogmatische Verengung, welche die interdisziplinäre Diskursfähigkeit der katholischen Theologie erheblich beeinträchtigt. Auffällig ist auch die nahtlose Übereinstimmung zwischen den beteiligten Fakultäten und der römischen Amtskirche. Daß - zumindest öffentlich - kein einziger katholischer Moraltheologe eine von der amtskirchlichen Position abweichende Auffassung vertritt, deutet nicht gerade auf einen freien wissenschaftlichen Diskurs hin.
Die Autoren berufen sich auf "das" christliche Menschenbild. Es kann aber keine Rede davon sein, daß auch nur in der christlichen Überlieferung über den personalen Status des Ungeborenen Einigkeit herrschen würde.
Die Diskussionslage auf evangelischer Seite
Die Diskussionslage innerhalb der evangelischen Theologie unterscheidet sich deutlich von der katholischen Situation. Zwar hat sich die EKD mit der Deutschen Bischofskonferenz auf eine gemeinsame Linie festgelegt und dabei katholische Argumentationsmuster übernommen. Doch ist die Vorgangsweise der Kirchenleitung keineswegs unwidersprochen geblieben. So haben mehrere prominente evangelische Ethiker in einer gemeinsamen Stellungnahme die ablehnende Haltung der Kirchenleitung der EKD zur embryonalen Stammzellenforschung öffentlich kritisiert.
->   Starre Fronten überwinden. Eine Stellungnahme evangelischer Ethiker zur Debatte um die Embryonenforschung
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Ethische Pluralität
Der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Kock, hat das Recht solcher Kritik ausdrücklich verteidigt. Ethischer Pluralismus sei ein wesentliches Kennzeichen des Protestantismus. Er gehöre zu seinen Stärken, und sei keineswegs ein Zeichen von Schwäche. In seiner Eröffnungsrede beim Bioethischen Kongreß der EKD am 28.1.2002 in Berlin erklärte Kock:

"Die Positionen, die ich hier in Übereinstimmung mit den jüngsten Erklärungen des Rates und zahlreicher kirchenleitender Organe der Landeskirchen vorgetragen habe, werden in der evangelischen Kirche und Theologie nicht von allen geteilt. Das ist für jeden, der die Veröffentlichungen evangelischer Ethiker aufmerksam verfolgt, ganz unverkennbar und hat sich auch in den Äußerungen der evangelischen Mitglieder der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages wie des Nationalen Ethikrates deutlich gezeigt.

Die evangelische Kirche hat keinen Grund, diesen Sachverhalt schamhaft zu verschweigen oder zu verbergen. Ethische Pluralität ist ein sachgemäßer Ausdruck des evangelischen Kirchenverständnisses und - so sehr er gelegentlich die Wirkung der evangelischen Stimme in der Öffentlichkeit beeinträchtigt - eine Stärke der evangelischen Tradition. Denn ethische Urteilsbildung kann nur in persönlicher Verantwortung vollzogen werden. Eben darum hat die protestantische Tradition immer nur in wenigen Fragen Eindeutigkeit oder gar Einstimmigkeit verlangt, nämlich in den Grundfragen des Glaubens, mit denen die Kirche steht oder fällt. Fragen der Lebensform und der Lebensgestaltung und somit die meisten Themen der Ethik gehören dazu nicht.

Die Pluralität in ethischen Fragen ist ein wichtiges Element des Protestantismus. Hier gilt die Stimme des Vorsitzenden des Rates im Prinzip nicht mehr als die Stimme des Theologieprofessors und auch als die Stimme des evangelischen Christen in wissenschaftlicher, wirtschaftlicher oder politischer Verantwortung."
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Lebensweltliche Ungereimtheiten
Die Rede vom "embryonalen Menschen" krankt übrigens auch an ihrer lebensweltlichen Inkonsistenz. Schon in natürlicher Umgebung gelangen 70% befruchteter Eizellen nicht zur Geburt. Viele gehen schon vor der Nidation, d.h. der Einnistung in der Gebärmutter, zugrunde. Niemand käme aber wohl auf die Idee, in diesen Fällen von Kindersterblichkeit zu sprechen.
Auch die Autoren der katholischen Stellungnahme dürften kaum so weit gehen, z.B. für bei der In-vitro-Fertilisation anfallende überzählige Embryonen ein Bestattungsritual zu verlangen. Und nach wie vor feiern Menschen den Tag ihrer Geburt, nicht ihrer Zeugung oder gar ihrer Erzeugung im medizinischen Labor. Die Rechtsordnung macht die Stellung eines Menschen als Rechtssubjekt mit guten Gründen auch weiterhin von seiner Geburt abhängig.
Kritik des ethischen Rigorismus
Der ethische Fundamentalismus, der sich - auf katholischer wie auf evangelischer Seite! - hinter der Rede vom "embryonalen Menschen" verbirgt, ist auch deshalb so fragwürdig, weil er mit der eigenen Lebenspraxis vermutlich wenig zu tun hat. "Und weil er sich so konsequent gegen die anderen richtet, ist er im Übrigen auch ohne Risiko für einen selbst" (Volker Gerhardt, Der Mensch wird geboren, S.18).
Für die Lösungssuche im Bereich von Gesellschaft und Politik aber hat zu gelten: "Wer vom Staat den grundrechtlichen Schutz des Embryos ex momentu coniugationis, also vom Augenblick der Kernverschmelzung an, verlangt, der muß nicht nur selbst danach leben, sondern auch plausibel machen, daß darin eine Lebensmaxime für alle liegen kann" (V. Gerhardt, Der Mensch wird geboren, S.78).
Dieser Nachweis dürfte den Kirchen in Deutschland bisher kaum gelungen sein. Die Stellungnahme der katholisch-theologischen Fakultäten Österreichs liefert ihn ebenfalls nicht.
Überbewertung der Status-Frage
Eine Durchsicht aller Positionen, die in der Frage des Status von Embryonen eingenommen werden zeigt, daß ihre Bedeutung für die bioethische Entscheidungsfindung häufig überschätzt wird. Die Alternative besteht nicht zwischen der vermeintlich objektiven Grenzziehung bei der Kernverschmelzung und allen anderen scheinbar willkürlichen Definitionen des Lebensanfangs.
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Zurechtrückung der Perspektive
In ihrer oben erwähnten Stellungnahme "Starre Fronten überwinden" stellen die beteiligten evangelischen Theologen fest, daß vielmehr nach plausiblen oder weniger plausiblen Indikatoren zu fragen sei, "die den Menschen in seinen vielfältigen Bezügen erkennbar werden lassen. Dazu gehört gewiß mehr als nur ein diploider Chromosomensatz. Die Frage nach dem Status des Embryos wird also dann richtig gestellt, wenn darin nach guten Gründen gesucht wird, das zuvor im ethischen Diskurs Bestimmte empirisch anzubinden."
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"Embryonale Menschen": eine Scheinlösung
Die Statusfrage, so lautet das Ergebnis, ist ein unumgängliches Element der bioethischen Urteilsbildung, aber nicht die entscheidenden Lösung für die anstehenden Probleme. Darüber kann auch das dogmatische Konstrukt eines "embryonalen Menschen" nicht hinwegtäuschen.
 
 
 
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