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Leiter der Abteilung Weiterbildung am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Graz |
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Analphabeten im Wohlstandsland |
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| | | Etwa 300.000 Jugendliche und Erwachsene gelten in Österreich als Analphabeten. Ihre beruflichen Chancen sind eingeschränkt. Individuellen Nachteilen und sozialen Folgekosten könnte gegengesteuert werden. |
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Ausgegrenzt |
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Funktionale Analphabeten können nach neunjähriger Schulpflicht nicht ausreichend lesen und schreiben. Die letzte PISA-Studie rechnete etwa 14 Prozent der 15-Jährigen (das sind bis zu 15.000 Jugendliche pro Jahr) zu dieser Gruppe.
Sie haben Schwierigkeiten Formulare auszufüllen, Zeitungsartikel zu verstehen oder erworbenes Wissen anzuwenden.
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Neue Randgruppe |
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In einer Zukunft des lebenslangen Lernens bedeutet dies das Aus für weiterführende Bildungswege. Durchschwindeln und Verstecken, Rückzug und Resignation sind die Folge.
Ständig steigende Anforderungen am Arbeitsmarkt, die zunehmende Bedeutung von Lesen und Schreiben am Arbeitsplatz drängen Analphabeten ins Out. Eine Underclass entsteht.
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Politische Initiative der Steiermark
Funktionaler Analphabetismus beraubt die Betroffenen der Chance sich selbstständig weiterzubilden. Eine politische Initiative aller Parteien im steirischen Landtag aufgreifend wurde das Projekt Literacy in Progress etabliert.
Träger ist ISOP, eine Gesellschaft für Innovative Sozialprojekte. |
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 ISOP |
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Literacy in Progress |
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Das Projekt greift die aktuelle europaweite Diskussion über eine neue Grundbildung auf. Die neue Grundbildung umfasst Persönlichkeitsentwicklung, active citizenship und Basisqualifikationen.
Das sind eben nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen sondern auch PC-Kenntnisse, soziale Fähigkeiten und Teilhabe an demokratischen Entscheidungsprozessen.
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Kursbuch Grundbildung
Die soeben erschienen Publikation ist als anregende Zwischenbilanz zu lesen. Sozialisation, Arbeit und Gesundheit werden mit dem Thema Grundbildung in Zusammenhang gebracht.
Die Publikation lautet: Otto Rath: Kursbuch Grundbildung. Isotopia, Band 45, Graz 2004, 176 Seiten.
Anfragen für verständnisvolle Auskünfte, für praktische Hilfe oder allgemeine Information unter: ISOP, Dreihackengasse 2, 8020 Graz,
Tel: 0316/76 46 46-6, Mail: isop@isop.at |
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Isotopia |
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Literarisches
Wer einen spannenden literarischen Zugang zum Thema Analphabetismus sucht, findet ihn bei Bernhard Schlink: Der Vorleser. Roman. 1995.
Der Bestseller beschreibt, eingebettet in die deutsche Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg, die Begegnungen einer lebenserfahrenen Frau mit einem jungen Mann in verschiedenen Lebensabschnitten. Ein Roman, der Leserin und Leser einiges an Deutungen offen lässt. |
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Bernhard Schlink: Der Vorleser. |
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