Werner Lenz
Leiter der Abteilung Weiterbildung am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Graz
 
ORF ON Science :  Werner Lenz :  Wissen und Bildung 
 
Neues Doktorandenkolleg zu 'lebenslangem Lernen'  
  Lebenslanges Lernen klingt anstrengend und verlockend: Ein erneuertes Bildungssystem ist dafür nötig, aber auch Forschungsarbeit. Ein neues Doktorandenkolleg bietet ab Herbst 2005 Betreuung für künftige Expertinnen.  
Bildungskonzept für Europa
Lebenslanges Lernen ist ein europäisches Bildungskonzept. In allen Lebensphasen sollen die Menschen Gelegenheit zur Wiederaufnahme systematischer Lern- und Bildungsprozesse haben.

Soziale Kompetenzen entwickeln, Berufschancen verbessern, Sprachen erlernen, gesunde Ernährung erproben sind nur einige Beispiele für vielfältige Lernmöglichkeiten.
Früh fördern
Die Förderung des Lernens beginnt in der Familie und im vorschulischen Bereich. Die Schule sollte keine Bedrohung mit Auslesecharakter sein, sondern ein Ort, an dem Schülerinnen und Schüler mit positiver Einstellung Wissen erwerben.

Nichts ist so wichtig, um für weiteres Lernen bereit zu sein, wie gute Erfahrungen mit schulischer und berufliche Ausbildung in Kindheit und Jugend.
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Neue Lehrerrolle
Lehrerinnen und Lehrer bekommen neue Aufgaben. Natürlich ist Wissen vermitteln weiterhin wichtig! Aber die lernende Person steht im Mittelpunkt. Lernende organisieren nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten ihre Lernprozesse selbst - Lehrende unterstützen, organisieren, beraten, betreuen, motivieren.

Lernende haben individuelle Verantwortung für ihren Bildungsweg. Lehrende geben Hilfe zur Selbsthilfe.
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Wiedereinstieg ermöglichen
Lebenslanges Lernen bedeutet Wiedereinstieg in Bildungseinrichtungen in unterschiedlichem Lebensalter. Das erfordert Bildungseinrichtungen, die sich öffnen und Zugänge für Erwachsene mit verschiedenen Lernerfahrungen bieten.

Das Leitbild einer Universität braucht eine lebensbegleitende Dimension. Schulen sollen zum Nachholen von Abschlüssen intensiv mit der Erwachsenenbildung kooperieren.
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Sich lernend verändern
Bildungsverläufe weisen oft Brüche auf. Schulische Misserfolge aufgrund sozialer oder regionaler Herkunft, wegen schwieriger Lebensbedingungen oder frühe Berufsentscheidungen sind im gegenwärtigen Bildungssystem nicht leicht revidierbar.

Die neue Arbeitswelt und der internationalisierte Lebensraum geben ständig Anlässe sich lernend zu verändern.
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Flexible Antworten
Aktuelle Lernbedürfnisse verlangen flexible Antworten. Schulen, Fachhochschulen, Akademien und Universitäten müssen sich entgrenzen und neuen Herausforderungen stellen. Lernende brauchen heute ein Netzwerk von Brücken und Übergängen, um ihre individuellen Bildungswege zu gehen.
Umbau nicht ohne Expertinnen
Der Umbau zu einem System lebenslangen Lernens bringt viele Fragen und Probleme mit sich. Um diese mit wissenschaftlichen Mitteln anzugehen, wurde eine Doktorandenkolleg eingerichtet.

Künftige Expertinnen - auch Berufstätige sind willkommen - verfassen dort ihre Dissertation zu Themen des lebenslangen Lernens. Individuelle Beratung soll optimales wissenschaftliches Niveau ermöglichen.
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Start im Herbst 2005
Das Kolleg beginnt im Herbst 2005. Es basiert auf der Kooperation der Universitäten Graz, Klagenfurt und Krems.

Interessentinnen und Interessenten wenden sich ab sofort - die Zahl der Plätze ist begrenzt - an die betreuenden Professorinnen und Professoren oder direkt an den Sprecher des Kollegs, Werner Lenz.
->   Univ.-Prof. Dr. Werner Lenz
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Themen und Betreuung
Kulturelle Bildung - Univ. Prof. Dr. Wilhelm Berger (Klagenfurt)
Berufliche Weiterbildung - Univ. Prof. Dr. Elke Gruber (Klagenfurt)
Bildung und Weiterbildung - Univ. Prof. Dr. Werner Lenz (Graz)
Bildungsmanagement - Univ. Prof. Dr. Ada Pellert (Krems)
Technik-Bildung - Univ. Prof. Dr. Christine Wächter (Klagenfurt)

Zur Betreuung der Forschungsarbeiten stehen noch weitere national und international renommierte Wissenschaftlerinnen zur Verfügung.
 
 
 
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