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NASA startet neue Marsmission  
  Nach zwei Jahren Pause schickt die US-Weltraumbehörde NASA am Samstag eine neue Sonde zum Mars. ''Mars Odyssey 2001'' wird zweieinhalb Jahre lang die Oberfläche nach Spuren von Leben, gefrorenem Wasser und geeigneten Landeplätzen absuchen.  
Zwischen Hoffen und Bangen
Für die NASA steht viel auf dem Spiel: Sie kann sich nach den zwei Fehlschlägen Ende 1999, bei denen die Sonden ''Mars Climate Orbiter'' und ''Mars Polar Lander'' verloren gegangen sind, keinen weiteren Misserfolg leisten.

''Nervosität ist vielleicht das richtige Wort für die Stimmung bei den Wissenschaftlern. Niemand will einen weiteren Misserfolg erleben'', umreißt der stellvertretende Leiter der Mission, Jeffrey Plaut, die Situation. Beobachter schließen nicht aus, dass der US-Kongress im Falle eines Scheiterns das gesamte Marsprogramm auf Eis legen könnte.
->   Der Start der Sonde live im Internet
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Der Mars - Fakten und Zahlen
Die gesamte Oberfläche des Mars ist mit Staub bedeckt, der durch seinen hohen Anteil an Eisenoxid (Rost) für die charakteristische rote Farbe sorgt. Seine Masse beträgt zwar nur ein Zehntel der Erdmasse, durch den geringen Durchmesser (6787 km) herrscht auf dem Mars aber dennoch eine Gravitationsbeschleunigung von etwa einem Drittel der Erdbeschleunigung.
->   Detaillierte Informationen über den Mars
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Ordnet man die Planeten unseres Sonnensystems nach ihrer Entfernung zur Sonne, so liegt der Mars an vierter Stelle zwischen Erde und Jupiter, ungefähr 1,5 Mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde.
Teurer ist besser
Experten kamen zu dem Schluss, die NASA habe 1999 mit zu geringem Einsatz zu viel erreichen wollen. Aus diesem Grund wird bei der "Odyssey" geklotzt und nicht gekleckert: 297 Millionen Dollar, das sind umgerechnet 4,66 Milliarden Schilling, hat man für sie ausgegeben.
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Meter und Fuß
Gegenüber dem ursprünglichen Projekt wurden 140 Änderungen vorgenommen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Unter anderem wurden alle Entfernungsangaben sowohl in Meter als auch in amerikanischen Maßeinheiten eingegeben. Der Absturz des "Climate Orbiter" war darauf zurückzuführen, dass ein Techniker bei der Dateneingabe Meter und Fuß verwechselt hatte.
->   Alle Informationen über die Marssonde ''Odyssey''
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Viel Technik an Bord
700 Kilogramm wiegt die mit modernsten Erkundungsgeräten ausgestattete ''Odyssey''. Mit an Bord sind ein Gammastrahlen-Spektrometer, ein Wärmestrahlendetektor und ein Strahlenmonitor. Gemeinsam mit den Kameras der Sonde lässt sich so eventuell vorhandenes Wasser sowohl auf als auch unter der Oberfläche aufspüren.

Der Strahlenmonitor kann zusätzlich Auskunft darüber geben, ob Astronauten bei einer Landung auf dem Mars gefährlicher Strahlung ausgesetzt wären.
Im Oktober bereits am Ziel

Landeroboter Sojourner
Am 20. Oktober soll die "Mars Odyssey 2001" ihr Ziel erreicht haben und den Roten Planten bis zum Juli 2004 genau erkunden. Sollte alles klappen, schickt die NASA 2003 zwei identische Landeroboter zum Mars, die ebenfalls vor allem nach Wasser und damit möglichen Spuren von Leben suchen sollen.
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Marsmissionen
Seit dem Beginn der Marsmissionen 1960 und der erfolgreichen Landung des Pathfinder 1997 gab es acht Versuche, den Mars und seine Monde zu erkunden. Nicht alle waren erfolgreich.
->   Marsmissionen im Detail
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Der 15-Jahres-Plan
Mit dem Start der ''2001 Mars Odyssey'' beginnt auch die Umsetzung eines ehrgeizigen 15-Jahres-Plans der NASA. 2003 sollen zwei Landeroboter folgen, 2005 der Satellit "Mars Reconnaissance Orbiter". Dessen hochauflösende Kamera wird Objekte von der Größe eines Fußballs auf der Marsoberfläche sichtbar machen.
Weiche Landung garantiert
Für 2007 ist dann ein so genannter Smart Lander geplant. Dieser ''intelligente'' Landeroboter soll mit Hilfe von Düsentriebwerken und hoch empfindlichen Sensoren in der Lage sein, selbst in der letzten Landephase noch Hindernissen wie großen Felsen auszuweichen.
Steine vom Mars

Marspanorama
Im nächsten Jahrzehnt könnten Landeroboter nach Angaben von NASA-Chefwissenschaftler Ed Weiler erstmals Gesteinsproben sammeln und mit einer Rakete zur Erde schicken. Die erste dieser Missionen sei für 2014 und die nächste dann für 2016 geplant, berichtet Weiler. Die NASA setzt dabei auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Europäern, vor allem mit Franzosen und Italienern.

Johann Stuhlpfarrer, RÖI
->   Der Mars im Internet
->   NASA-Homepage
 
 
 
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01.01.2010