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Yeti - Mythos oder Wirklichkeit?  
  Haare, die nun in den Wälder Bhutans gefunden wurden, könnten vom legendären Yeti stammen. Dies behaupten die Macher einer TV-Dokumentation, die sich auf eine aktuelle Untersuchung der Oxford University beziehen.  
Das unidentifizierte Haarbüschel wurde in einem Zedernbaum von Wissenschaftlern entdeckt, die das Dokumentations-Team begleiteten, berichtet der "New Scientist". Zurück in England ließen die Wissenschaftler die mitgebrachten Haarproben von Genetikern des Institute of Molecular Medicine der Universität Oxford analysieren.
Völlig unbekannt
"Es stammt weder von einem Menschen, noch von einem Bär oder irgendeinem anderen Wesen, das wir bisher identifizieren konnten", schildert Bryan Sykes, Professor für Humangenetik in Oxford das erste überraschende Ergebnis.

"Wir sind bisher noch nie einer DNA begegnet, die wir nicht identifizieren konnten, aber wir haben uns auch noch nie nach dem Yeti umgesehen", so Sykes, der der erste Genetiker war, der DNA-Proben aus archäologischen Knochenpräparaten entnommen hatte.
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DNA, Nukleinsäuren und Gene
Aus DNA bestehen die Gene. Über Millionen von Zellgenerationen werden diese unverändert weitergegeben, weil die DNA die Fähigkeit zur identischen Replikation hat. DNA ist eine hochmolekulare, aus Nucleotiden aufgebaute chemische Verbindung, die aus stickstoffhaltigen Basen, Phosphorsäure-Rest und Zucker bestehen. Die Basen sind Adenin [A], Guanin [G], Thymin [T] und Cytosin [C]. Veränderungen in den Erbfaktoren treten spontan oder induziert durch Mutationen auf. In der Reihenfolge der Basen der DNA (genetischer Code) ist die genetische Information zur Proteinsynthese enthalten.
->   Mehr zum Aufbau der DNA
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Seltsame Proben
Laut dem Genetiker Sykes konnten alle anderen Haarproben, die das Dokumentationsteam aus Bhutan mitbrachte, genauestens identifiziert werden. Ein früher gefundenes "Yeti"-Hautstück, ebenfalls aus Bhutan stammend, konnte nach genauerer Analyse einem Bären zugeordnet werden.

Doch Sykes ist über die neue Haarprobe sichtlich verwundert. "Wir wissen definitiv nicht, was es ist, und es verhält sich in unseren Untersuchungen äußerst seltsam", so der Oxforder Wissenschaftler.
Eindeutige Kratzspuren?
Rob McCall, ein Evolutionsbiologe der Oxford University, berichtete von Kratzspuren innerhalb des Zedernbaumes, die eher auf die Einwirkung von Krallen, als von fingerartigen Nägeln zurückzuführen sind.

Er entdeckte außerdem ungewöhnliche Fußspuren, die bei der Beobachtung erst ein paar Stunden alt waren. Diese deuten auf einen kurzen Andruck mit einem schmalen Absatz hin. Außerdem sind die Abdrücke eher zehenartig, denn wie Klauen gebaut.
Zweifel bleiben
In Bhutan selbst wird der Yeti "Migyur" genannt. Ein Augenzeuge beschreibt ihn als affenartiges Wesen mit über drei Metern Körpergröße. "Sein Gesicht ist rot und er trägt einen Nase wie ein Schimpanse", so Druk Sherrik, ein früherer Royal Guard in Bhutan.

Ob jene Hinweise die Existenz des Yeti werden je beweisen können, mag angezweifelt werden, interessant sind sie nach Ansicht der Wissenschaftler allemal.

(red)
->   Institute of Molecular Medicine der Oxford University
->   Evolutionary Biology Group der Oxford University
->   Der Yeti - Legende und Wirklichkeit
 
 
 
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01.01.2010