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Diagnose ohne Berührung  
  Wissenschaftler des Wiener Instituts für medizinische Physik haben die optische Kohärenztomographie - eine berührungslose Diagnosemethode - auf weltbestes Niveau gebracht.  
Schmerzlose Hornhaut-Untersuchung

Die Kamera
Das Team von Professor Drexler hat zwei besonders starke Laser mit Glasfasern an eine Augenhintergrundkamera und einen Computer angeschlossen. Ohne Berührung kann die Kamera 2,5 Zentimeter in das Auge hineinsehen und erzeugt Computer Schnittbilder mit einer Auflösung von 2,5 Tausendstel Millimeter.
Schnittbilder der Hornhaut
Auf den Schnittbildern erkennt man die Hornhaut mit den einzelnen Schichten des Epithels, den Baumann Layer und die stromale Struktur bis zum Endothel.
Diagnostischer Quantensprung

Wolfgang Drexler
Die Qualität der Diagnose macht ein Vergleich mit einer konventionellen Ultraschalluntersuchung der Hornhaut deutlich. Bei ihr muss der Patient liegen und bekommt eine Wasserschale auf das Auge. Das ist schmerzhaft und verursacht oft Entzündungen, der diagnostische Ertrag ist gering. Der Arzt erkennt auf den schwarz-weißen Ultraschallaufnahmen gerade die Linsenvorderfläche und die Hornhaut.
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Literatur:
Nature Medicine Bd 7 Nr. 4 2001, S.502- 507 "Ultrahigh-resolution ophthalmic optical coherence tomography"
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Das neue Bild der Netzhaut

Schnittbild
Die Untersuchung der Netzhaut mit der neuen optischen Methode macht Einblicke in einer Auflösung von Tausendstel Millimeter möglich. Strukturen werden erkennbar, die Ärzte bisher nur in histologischen Schnitten vom toten Auge gesehen haben. Der geschärfte Blick bringt entscheidende Fortschritte in Diagnose und Therapie von Augenerkrankungen, etwa des Grünen Stars. Außerdem ist es möglich, alle Schichten der Netzhaut darzustellen und dabei auch noch exakt zu vermessen.
Universelle neue Diagnostik
Noch in diesem Frühjahr werden erste Prototypen in der Augenklinik des Wiener AKH eingesetzt. Aber das Einsatzgebiet reicht viel weiter: Über eine Sonde, die mit einer Glasfaser an das Aufnahmegerät angeschlossen ist, können im Mund, auf der Haut, oder auch durch Schlucken aussagefähige Bilder gewonnen werden.
Krebs-Früherkennung
Im Tierversuch hat das Wiener Team es so weit gebracht, dass zelluläre Strukturen erkennbar sind. Damit könnten in vielen medizinischen Bereichen - wie etwa auf der Haut, oder im Magen - und Darmtrakt - frühzeitige Krebsstadien diagnostizieret werden, was heute nur mit histologischen Schnitten möglich ist.


Eberhard Büssem, Modern Times
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Kontakt:
Univ.-Prof. Wolfgang Drexler
Institut für Medizinische Physik Universität Wien
e-mail: wolfgang.drexler@univie.ac.at
Univ. -Prof. Christoph K. Hitzenberger
Institut für Medizinische Physik Universität Wien
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->   Modern Times
 
 
 
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01.01.2010