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Kyoto-Klimaschutzabkommen: China dafür  
  Von den USA kam zuletzt eine Absage an das Klimaschutzprotokoll von Kyoto. Die Volksrepublik China hingegen hat der Europäischen Union Unterstützung bei der Umsetzung des Abkommens zugesichert.  
Die EU wolle die Unterstützung von so vielen Staaten wie möglich gewinnen, um damit den Druck auf Washington zu erhöhen, sagte der schwedische Umweltminister Kjell Larsson. China war nach Russland und dem Iran die dritte Station einer EU-Delegation, die am Dienstag in Japan erwartet wird.
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US-Präsident George W. Bush hatte Ende März das Kyoto-Protokoll unter Verweis auf den Vorrang der wirtschaftlichen Interessen der Vereinigten Staaten abgelehnt. Eine Umfrage unter der amerikanischen Bevölkerung hatte kürzlich allerdings ergeben, dass sich zwei Drittel der Amerikaner deutliche politische Schritte zur Reduktion von Treibhausgasen wünschen. Die USA sind für 40 Prozent des Ausstoßes von Treibhausgasen aller Industriestaaten verantwortlich. Das Kyoto-Abkommen aus dem Jahr 1997 fordert von den Industrieländern, ihre Treibhausgas-Emissionen zwischen 2008 und 2012 im Schnitt um 5,2 Prozent zu senken.
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China: MIt gutem Beispiel voran
''Wir hatten sehr gute Gespräche in China'', sagte Larsson, der als Vertreter der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft in die chinesische Hauptstadt gereist war. Als besonders ermutigend wertete er die Tatsache, dass die Nutzung von Kohle in China in den vergangenen fünf Jahren um 30 Prozent zurückgegangen sei. Zugleich sei die Effizienz der Energienutzung um 50 Prozent gesteigert worden.
Ringen um Kyoto-Abkommen, Alleingang der USA?
Die Umweltminister Japans, Chinas und Südkoreas hatten am Sonntag an die Vereinigten Staaten appelliert, nicht aus dem Kyoto-Protokoll auszusteigen. Obwohl gerade Japan bisher zusammen mit den USA, Kanada, Australien und Neuseeland zu den Kritikern des Kyoto-Protokolls gehörte.

Während dieses Treffens kündigte der stellvertretende US-Außenminister Richard Armitage an, dass die USA einen eigenen Plan für den weltweiten Klimaschutz anstrebe.
Mehr Information über die Pläne der USA finden Sie auf science.orf.at unter...
->   USA bereiten Alternative zu Kyoto-Abkommen vor
USA verteidigen ihre Energiepolitik
US-Vizepräsident Richard Cheney hatte am Sonntag die Energiepolitik Washingtons gegen die Kritik der internationalen Gemeinschaft verteidigt. ''Wir sorgen uns um die globale Erwärmung'', sagte Cheney dem US-Fernsehsender NBC. Das Protokoll von Kyoto trete erst in Kraft, wenn es von 55 Ländern ratifiziert worden sei. Bisher habe jedoch erst Rumänien diesen Schritt vollzogen. ''Kyoto war also schon tot'', sagte Cheney.

Die US-Regierung prüfe alle Fakten und Forschungsergebnisse und wolle ein ''gutes, solides und aggressives Programm zum Umgang mit Treibhausgasen entwickeln''.
Keine Alternative zum Kyoto-Protokoll
Der schwedische Umweltminister Kjell Larsson betont, dass es keine Alternative zum Kyoto-Protokoll gebe. Die EU werde auch ohne die USA an dem Abkommen festhalten. Larsson hofft jedoch, dass es doch noch gelingen werde, die USA zum Umdenken zu bewegen.

(APA/dpa/AFP/red)
 
 
 
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01.01.2010