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Starkes Borkenkäferjahr droht  
  Das warme Frühjahr und der lange Herbst könnten heuer wieder zu vermehrtem Auftreten von Borkenkäfern führen.  
Die lange warme Zeit im Vorjahr hat bewirkt, dass die Borkenkäfer drei statt der üblicherweise zwei Generationen hervorbrachten - ein Startvorteil für heuer, der durch den kurzen Winter noch unterstützt wird.
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Borkenkäfer
Borkenkäfer sind ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Waldökosystems. Larven und Jungkäfer schädigen den Baum so, dass er bei starkem Befall abstirbt. Eine "normale" Käferdichte und damit das Absterben einzelner Bäume gehört zu einem gesunden Ökosystem Wald. Hingegen kann sich bei einer Massenvermehrung der Käfer das Absterben ganzer Baumbestände negativ auswirken. Wichtige Schutzwälder können so geschwächt werden und den Schutz nicht mehr vollumfänglich gewährleisten. Deshalb sind die Förster auf der Hut vor diesen kleinen Schädlingen und versuchen, nach Möglichkeit zu retten, was gerettet werden kann. Doch die Bekämpfung des Käfers ist recht schwierig.
->   Alles über Borkenkäfer
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Frühlingswetter und Waldzustand entscheidend
Ob es tatsächlich zu einer Borkenkäferplage heuer kommt, hängt jetzt vor allem vom weiteren Verlauf des Frühjahrs ab.

Wenn es sehr warm und trocken wird, dürften tatsächlich vermehrt wieder Borkenkäfer auftreten.

Gestresste Wälder - etwa weil die Bäume in für sie ungeeigneten Regionen gepflanzt wurden - sind besonders anfällig für Borkenkäfer. Die befallen vor allem Nadelhölzer.
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Borkenkäfer in der Vergangenheit erfolgreich bekämpft
In den vergangenen Jahren ist der Borkenkäferbefall in Österreich kontinuierlich zurückgegangen. 1994 mussten noch rund 1,9 Millionen Festmeter Schadholz wegen Borkenkäferbefall verarbeitet werden, im Vorjahr waren es nur noch rund 600.000 Festmeter Schadholz. Der gesamte Holzeinschlag in Österreich beträgt pro Jahr ungefähr 15 Millionen Festmeter.
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Frühzeitiges Beobachten schützt
Forstexperten raten den Waldbesitzern, schon frühzeitig auf frische Bohrlöcher oder Sägemehl an den Bäumen zu achten, insbesondere in Regionen, die schon einmal befallen waren.

Auch durch den Einsatz sogenannter Pheromon-Fallen kann das Auftreten von Borkenkäfern beobachtet und frühzeitig gebremst werden.

Besonders rasch verbreiten sich die Käfer in absterbenden oder bereits toten Bäumen, etwa in Windwurfgebieten. Natürliche Feinde der Borkenkäfer vermehren sich zumeist erst im Nachhinein als Folge des größeren Futterangebotes.

Franz Simbürger, Ö1- Wissenschaft/red
 
 
 
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01.01.2010