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Blutige Delphinjagd verhindert  
  Norwegen hat ein Projekt im Nordatlantik untersagt, bei dem Delphine zu Forschungszwecken getötet werden sollten. Tierschützer sprechen von einem wichtigen Sieg.  
Die norwegische Regierung hat einen Antrag des norwegischen Instituts für Meeresforschung, Delphine zu wissenschaftlichen Zwecken jagen zu wollen, abgelehnt. Offiziell begründet wurde diese Ablehnung mit zu hohen Kosten.

In dem beantragten Forschungsvorhaben sollten getötete Delphine auf ihren Schadstoffgehalt und Nahrungsgewohnheiten untersucht werden. Danach sollte das Fleisch der Tiere auf dem nationalen Markt angeboten werden.
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Kritik von Tierschützern
Umweltschutzgruppen wie die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GDR) bezeichnen das Projekt jedoch als "ethisch und wissenschaftlich nicht vertretbar". Die Daten könnten auch
gewonnen werden, ohne die Tiere töten zu müssen, zum Beispiel
mittels Biopsien.

Die Tierschützer betonten, dass sich niemand von dem Begriff "wissenschaftlich" täuschen lassen sollte. Tatsächlich handele es sich um kommerzielle Jagd. "Das Fleisch der getöteten Delphine sollte als Nahrungsmittel verkauft werden. Vielleicht war es der Regierung peinlich, dass wir dies entlarvt haben", so die GDR in einer Pressemitteilung.
->   Gesellschaft zur Rettung der Delphine
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Unter internationalem Schutz
Die Meeressäuger der Gattungen Weißschnauzdelphin und Atlantischer Weißseitendelphin sind durch die Bonner Konvention
und das Übereinkommen zum Schutz der Kleinwale in der Nord- und Ostsee (ASCOBANS) geschützt. ASCOBANS sieht vor, dass im Rahmen Wissenschaftlicher Forschung keine Delphine getötet werden dürfen.
->   Das Abkommen ASCOBANS
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Norwegen in Konflikt mit internationalen Abkommen
 


Norwegen tötet jährlich mehr als 500 Zwergwale - trotz eines internationalen Verbots von kommerziellem Walfang der Internationalen Walfangkommission (IWC), das seit 1986 aufrecht ist. Der internationale Handel mit Walprodukten war seitdem unterbunden, Norwegen und Japan haben jedoch gesetzliche Vorbehalte in Bezug auf den Schutzstatus.

Norwegen hat erst kürzlich angekündigt, dass es im eigenen Land unverkäufliches Walfett nach Japan exportieren wird. Konsumentenschutzorganisationen haben auf diese Ankündigung mit heftigen Protesten reagiert, da Walfett so kontaminiert ist, dass es illegal ist, es nach Japan zu importieren oder in Japan zu verkaufen.
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Internationale Forschungsprojekte
Die letzten Jahre hindurch hat der Wissenschaftsausschuss der Internationalen Walfangkommission (IWC) ein intensives und umfassendes Forschungsprojekt "Pollution 2000+" ins Leben gerufen, um die Auswirkungen von Umweltgiften auf Wale und Delphine zu untersuchen.

Die Forschung stützt sich auf Techniken, bei denen Tiere nicht getötet werden. Die Daten werden anhand kleinster Teile, die von lebenden Tieren stammen, gewonnen bzw. von Tieren, die z.B. in Fischernetzen verenden. Trotz dieses fortlaufenden Projektes geben die beiden Walfangnationen Japan und Norwegen weiterhin die Untersuchung der Auswirkungen von Umweltgiften auf die Tiere als Tötungsgrund an, wie aktuelle Ereignisse zeigen.
->   Internationale Walfangkommission
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Nach fünfmonatiger Jagd zurückgekehrt
Trotz internationaler Proteste haben japanische Walfänger mehrere hundert Zwergwale in der Antarktis getötet. Drei der insgesamt fünf Schiffe umfassenden Flotte kehrten am Mittwoch, den 11. April nach einer fünfmonatigen Jagd in den Hafen zurück.

An Bord waren 440 Zwergwale, wie eine japanische Wissenschaftlerin mitteilte. Nach einer Vereinbarung mit der Internationalen Walfangkommission (IWC) darf Japan eine begrenzte Zahl von Walen zu wissenschaftlichen Zwecken jagen. Kritiker halten dies jedoch für einen Vorwand, um japanische Restaurants mit Walfleisch zu versorgen.

(red)
Lesen Sie mehr zum Thema auf science.orf.at:
->   Norweger wollen Delphine zu Forschungszwecken töten
 
 
 
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01.01.2010