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Europa folgt USA zum Mars  
  Europa will nicht mehr im Abseits der amerikanischen und russischen Raumfahrt stehen: 2003 soll deshalb die erste europäische Raumsonde zum Mars geschickt werden und sich dort auf die Suche nach organischem Leben machen.  
15 Länder beteiligt
25 Firmen aus 15 Ländern bereiten gegenwärtig den ersten westeuropäischen Botschafter für diese Begegnung mit dem Nachbarplaneten vor. Was die Sonde Mars Express mit sieben Instrumenten und dem Landegerät Beagle 2 leisten muss, daran arbeiten 200 Wissenschaftler aus allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und aus anderen Ländern.
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Europas neuer Raumfahrtriese Astrium im südfranzösischen Toulouse ist Hauptauftragnehmer des Projekts.
->   Astrium
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Kostenpunkt: 2,3 Milliarden Schilling
Während die Amerikaner nach zwei Pleiten gerade mit Mars Odyssey 2001 wieder eine Sonde auf den Weg zu dem Planeten gebracht haben, tüfteln die Europäer auf einen Start ihres Mars Express im Mai oder Juni 2003 hin.

"Die Mission Mars Express sichert europaweit etwa 1.000 Arbeitsplätze", sagt Projektleiter Rudi Schmidt im niederländischen Technologiezentrum ESTEC. "Alles in allem wird Europas erster Flug zum Roten Planeten 164 Millionen Euro (2,26 Mrd. S) kosten", heißt es in dem Pariser ESA-Hauptquartier.
Wettlauf zum Mars
Die Europäer wollen eine Schlüsselrolle in der internationalen Erforschung des Mars spielen, die in den nächsten beiden Jahrzehnten einen Gang zulegen wird. Auch die amerikanische NASA plant, von 2003 an mehrere Landeroboter zum Mars zu schicken, wenn Sonne und Planeten günstig für die Flüge stehen.

Der Transport von Mars-Gesteinsproben zur Erde und ein späterer Flug eines bemannten Raumfahrzeuges zu dem Roten Planeten könnten langfristig auf dem Programm stehen. Zu viele Rätsel gibt dieser Nachbar der Erde noch auf, als dass die Astronomen und Raumfahrtexperten ihre Fragen einfach zu den Akten legen würden.
Ziel: Suche nach Wasser
Bestückt ist der Orbiter u.a. mit einem Marsis genannten Instrument, das bisher als einziges mehrere Kilometer tief nach Wasser oder Eis suchen kann. Wie sich das Gestein der Mars-Oberfläche zusammensetzt, soll das Instrument Omega auf einer Karte mit einer Auflösung von 100 Metern abbilden. Es geht auch darum, endlich jene Karbonate nachzuweisen, die vorhanden sein müssen, sollte es wirklich jemals dort viel Wasser gegeben haben.
Schöne Bescherung 2003
Weihnachten 2003 dürfte die Euro-Sonde den Mars erreichen und den britischen Beagle 2 den restlichen Weg zur Oberfläche allein fliegen lassen. Landeplatz ist die Ebene Isidis Planitia unmittelbar nördlich des Äquators, wo das südliche Krater-Hochland an das flache Tiefland im Norden stößt.

Als erstes Landegerät seit den beiden Viking-Sonden der NASA in den siebziger Jahren sucht Beagle 2 ganz gezielt nach Spuren von organischem Leben, und das sechs Monate lang. Mit an Bord ist ein Minibohrer, der dabei helfen könnte.

(dpa)
->   European Space Agency (ESA)
 
 
 
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01.01.2010