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Dolly-Ferkel: Gentechnisch verändert und geklont  
  Knapp fünf Jahre nach dem Klon-Schaf ''Dolly'' hat das britische Unternehmen PPL Therapeutics die Geburt von fünf Ferkeln bekannt gegeben, die auf der Basis von gentechnisch veränderten Zellen geklont worden sind.  
Dies sei, so das Biotechnologie - Unternehmen, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Klonen zu therapeutischen Zwecken. Langfristiges Ziel sei es, genetisch veränderte Klon-Schweine zu erzeugen, deren Zellen und Organe beim Menschen eingesetzt werden können.
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Schon seit Jahren prüfen Wissenschaftler, ob sich Nieren, Herzen oder andere Organe von Schweinen zur Transplantation für Menschen eignen. Bisher jedoch ist dies schon deshalb unmöglich, weil Schweine mindestens ein spezifisches Gen haben, das beim Menschen eine Abwehrreaktion des Immunsystems auslöst. Die Forscher wollen deshalb Schweineorgane züchten, die dieses Gen nicht haben.
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Weltweiten Organmangel begegnen
Nach Angaben von PPL Therapeutics besitzt jedes der fünf Ferkel ein so genanntes fremdes Marker-Gen, das in sein Erbgut eingesetzt wurde. Damit sei der Beweiß erbracht, das genetische Veränderungen bei geklonten Schweinen möglich ist. Auch der Prozess zur Ausschaltung des Gens, das die Abwehrreaktion beim Menschen hervorruft, ist nach Angaben von PPL schon weit fortgeschritten.

Mit seiner Methode will das Unternehmen nach eigenen Angaben dem ''weltweiten Organ-Mangel'' begegnen. Erste klinische Versuche mit der ''Xeno-Transplantation'' könnten bereits in vier bis fünf Jahren starten.
Warnende Stimmen
Viele Mediziner und Biologen warnen jedoch vor solchen Transplantationen. Auch die ''Väter'' des schottischen Klon-Schafes Dolly haben sich dagegen ausgesprochen, Schweine direkt als Organspender zu nutzen.

Prof. Ian Wilmut vom Roslin-Institut bei Edinburgh sagte dazu: ''Man ist heute doch ein Stück weniger optimistisch, dass sich Tiere in dieser Weise nutzen lassen. Was uns Sorgen macht, sind hauptsächlich unbekannte Viren. Es ist denkbar, dass es Viren gibt, die wir nicht kennen und die so auf die Menschen übergreifen könnten.'' Manche Forscher glauben sogar, dass auf diesem Wege eine neue Art von Aids-Epidemie entstehen könnte.

(dpa/red)
->   PPL Therapeutics
 
 
 
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01.01.2010