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Popeye¿s Geheimnis  
  In der Karwoche und vor allem am Gründonnerstag essen die Österreicher etwa sieben Prozent des gesamten Jahreskonsums an Spinat.  
Das Märchen vom eisenreichen Spinat
In einem alten Lehrbuch wurde das Komma falsch gesetzt, sodass dem Spinat eine höhere Eisenmenge zugeschrieben wurde. Auch wenn Spinat nicht ganz so stark macht, wie Popeye und wohlwollende Eltern meinen, gesund ist er allemal.

8 Milligramm Eisen enthält eine Portion Spinat, zwar weniger als ihm nachgesagt wird, aber nach Angaben des Verbandes der Ernährungswissenschafter in etwa die empfohlene Tagesmenge für einen Erwachsenen.
->   Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs
Oma hatte recht: Spinat mit Spiegelei
Eisen aus Spinat kann der Körper aber nur schwer verwerten. Unterstützend wirken tierisches Eiweiß oder Vitamin C, sagt die Ernährungsexpertin Sabine Bisovsky, so werde die Eisenverfügbarkeit aus dem Spinat wesentlich verbessert.

Oma hatte also recht, wenn sie zum Spinat ein Spiegelei (tierisches Eiweiß) und Kartoffeln (Vitamin C) servierte.
Empfindliche Vitamine und Folsäure
Spinat ist reich an Folsäure, die der Körper für die Zellteilung und Zellneubildung benötigt. Außerdem sinke durch Folsäure der Homocysteinspiegel und damit das Risiko für Gefäßverkalkungen, sagt die Ernährungswissenschaftlerin.
Spinat enthalte auch sehr viel Vitamin A, Beta-Carotin und Vitamin C.
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Vitamin C und Folsäure sind hitzeempfindlich. Daher rät Bisovsky, den Spinat nur kurz zu blanchieren anstatt ihn lange zu kochen oder das grüne Blattgemüse auch einmal roh zu essen, etwa als Spinatsalat.
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Vorsicht: Nitrat
Durch Düngemittel oder zu wenig Licht während des Wachstums kann Spinat viel Nitrat enthalten, das sich zu schädlichem Nitrit wandelt.

Die EU gibt Höchstwerte vor. Die Ernährungsexpertin Bisovsky hat zusätzlich einen einfachen Tipp: Den Spinat nach der Zubereitung sofort essen! Denn bleibt der ''Blubb'' längere Zeit stehen, können Bakterien das Nitrat zu Nitrit umwandeln.
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Säuglinge unter drei Monaten sollten lautet Empfehlung des Verbandes der Ernährungswissenschafter gar keinen Spinat essen. Wenn sie älter sind sollten sie dann spezielle Säuglingsnahrung zu sich nehmen, für die strengere Nitrat-Richtlinien gelten.
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Sauerstofftransport im Blut beeinflusst
Das enthaltene Nitrat (zu Nitrit reduziert) könne mit dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin zu Metahämoglobin reagieren und dadurch den Sauerstofftransport im Blut behindern ¿ das könne zur gefährlichen Säuglingsblausucht führen. Bisovsky beruhigt aber: das komme bei uns aufgrund der geregelten Nitrat-Höchstmengen nicht mehr vor.
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Spinat gehört zu Gemüse mit einem besonders hohen Anteil an Oxalsäure. Oxalsäure blockiert die Kalziumaufnahme im Darm. Daher kommt der altbekannte Ratschlag, ein Glas Milch zum Spinat zu trinken.
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Tiefkühlspinat macht den größten Anteil aus
Der meiste Spinat der auf heimischen Tellern kommt aus der Tiefkühltruhe: rund 90 Prozent laut Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs. Tiefkühlspinat enthalte fast ebenso viele Vitamine wie erntefrischer Spinat, sagt Bisovsky.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010