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Neue Therapie für Multiple Sklerose?  
  Ein unterschiedliches Erscheinungsbild und ein heterogener Verlauf sind für die Multiple Sklerose charakteristisch. Jetzt gelang es erstmals den nächsten Krankheitsschub genau zu prognostizieren.  
Mit Hilfe der ''prognostischen Aussage'' von Antikörpern sei es laut Thomas Berger von der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie möglich gewesen den Krankheitsverlauf vorher zu sagen.

Patienten mit positiven MOG - Antikörpern hätten den zweiten Krankheitsschub innerhalb von sieben bis zehn Monaten bekommen.
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MOG ist ein Eiweiß auf der Oberfläche von Myelin, einem Botenstoff, im Zentralnervensystem.
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Frühestmöglichste Diagnose
Mittels eines ''individuellen prognostischen Markers'' soll bei Patienten mit einem Erstschub, d.h. bei denen MS noch nicht klinisch definiert wurde (dazu braucht es zwei Schübe), eine Aussage getroffen werden, wann der nächste Krankheitsschub zu erwarten sei.

Ziel sei die Feststellbarkeit, um welchen ''MS-Typen'' es sich handle, um dann die Therapie zu bestimmen, betonte Berger. Der frühestmögliche Zeitpunkt der Diagnose sei daher ''am wichtigsten'', da die Nervenleitungen bereits im Frühstadium beschädigt werden könnten.
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Neue Wege in Richtung einer individuellen Therapie, Diagnose und Prognose werden im Rahmen eines Forschungsprojektes in Zusammenarbeit mit dem Hirnforschungsinstitut in Wien, dem Max-Planck Institut für Neurobiologie in München und der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie gesucht.
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Neue Therapie
Berger will noch einen Schritt weiter gehen und das Modell auf Patienten übertragen, die ''mitten in der MS stecken'', um ihnen möglicherweise das ''Schreckgespenst Rollstuhl'' ersparen zu können.

Eine "neue, individuelle Therapie" hatte Berger und seine Kollegen bei Patienten in Innsbruck, Wien und Berlin eingeleitet.

Diese Personen hätten auf ''herkömmliche Therapien (immunmodulierende oder Kortison-Therapien) nicht angesprochen''. Nach positiven MOG-Messungen sei ein Blutaustausch vorgenommen worden erklärte der Mediziner. Damit seien gute Ergebnisse erzielt worden, die Patienten seien ''seit zwei Jahren beschwerdefrei''.
Nur für wenige geeignet
Diese Therapie, die sich ''gegen Antikörper'' richte, sei aber ''nicht überall sinnvoll'', warnte Berger vor einer Euphorie. Denn ''die in Frage kommenden Patienten stellen sicher nicht die Mehrheit dar''.

(APA)
 
 
 
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01.01.2010