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Beruflicher Aufstieg verhindert Krankheit  
  Wer in schwachen sozialen Verhältnissen aufgewachsen ist, hat als Erwachsener öfters mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. So viel ist bekannt. Wer jedoch den sozialen Aufstieg schafft, gelangt in die Gruppe der risikoärmeren.  
So zumindest eine Studie des International Centre for Health and Society am University College, London. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse der Erhebung im Journal of Epidemiology and Community Health.
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Die Studie
Das Forscherteam um Michael Marmot verglich die Daten von 10.000 Personen im Alter zwischen 35 und 55 Jahren, die im britischen Staatsdienst angestellt waren. Die Angestellten arbeiteten in über 20 verschiedenen Diensträngen. Sie wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren beobachtet. Besonderes Augenmerk lag auf den Erkrankungen der Herzkranzgefäße, der chronischen Bronchitis und der Depression.
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Männer sind weniger krankheitsanfällig...
Je erfolgreicher ein Mann war - je weiter er es die Karriereleiter hinauf geschafft hatte -, desto geringer war sein Risiko, an einer dieser Krankheiten zu leiden.

Um 30 Prozent niedriger etwa war das Risiko der Erfolgreichsten im Vergleich zu denen aus den unteren Rängen, an einer Herzkrankheit zu leiden. Bei der chronischen Bronchitis lag dieser Unterschied sogar bei 44 Prozent.
... Frauen hingegen mehr
Ganz anders jedoch bei den Frauen: Je weiter sie die berufliche Leiter nach oben gestiegen waren, desto eher litten sie an Herzerkrankungen oder Bronchitis.
Die Herkunft ist nicht entscheidend
Vor allem der aktuelle berufliche Stand scheint für das Krankheitsrisiko entscheidend - und nicht die soziale Herkunft. Denn das Risiko für höhere Angestellte, die aus einfachen Verhältnissen stammten, war genauso gering, wie das der höheren Angestellten, die von vornherein einen Startvorteil hatten.

Wer arm geboren wurde und auf den unteren Rängen der beruflichen Hierarchie bleibt, erkrankt mit der größten Wahrscheinlichkeit an einer der genannten Krankheiten.

(bild der wissenschaft/red)
->   Journal of Epidemiology and Community Health
->   International Centre for Health and Society
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01.01.2010