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Studenten-Kritik an Aussagen von ÖH-Chef  
  Für einen ersten Schlagabtausch im Rahmen des
ÖH-Wahlkampfs sorgen die Aussagen des Vorsitzenden der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), Martin Faißt, zur Zukunft der studentischen Mitbestimmung an den Universitäten.
 
Der ÖH-Chef habe dabei ein Positionspapier der Bundesvertretung, des österreichweiten Studentenparlaments, "missverstanden" oder "bewusst
falsch interpretiert", lautet der Vorwurf anderer Studentenfraktionen.
Bewusste Falschinformation
Von "bewusster Falschinterpretation" spricht die Spitzenkandidatin des Verbands Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ), Andrea Mautz, in einer Aussendung. Im Papier werde eindeutig von einer Stärkung der Studierenden in den Gremien gesprochen. Von einem eventuellen Rückzug aus den Institutskonferenzen stehe dort kein Wort: "Dem hätten wir auch nie zugestimmt."

Kritik übte sie auch an der Aussage des ÖH-Chefs, wonach er "Vertrauen in die monokratischen Organe" der Unis
habe. Die Studenten würden ihr Vertrauen "in die ÖH und nicht in monokratische Organe" setzen. "Bei einer Vertretung, die brav die Ansichten der Regierung nachbetet", sei dies aber schwierig, so Mautz.
Kritik von allen Seiten
Ins gleiche Horn stieß Anita Weinberger, Spitzenkandidatin der Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS). Keineswegs sei beschlossen worden, sich aus irgendwelchen Gremien zurückziehen.

In einer demokratischen organisierten Universität seien auch die Institutskonferenzen extrem wichtig. Das Positionspapier dürfe keinen "Freifahrtschein" für die Diskussion über den Rückzug aus Bereichen der Mitbestimmung bieten, meinte Weinberger gegenüber der APA.

Zustimmung gab es hingegen für die von Faißt (und im Positionspapier) ebenfalls geforderte Einführung der "Semiparität" zwischen Lehrenden und Studierenden bei der Erstellung von Studienplänen.
'Vorauseilender Ministeriumsgehorsam'
Eine "gezielte Vermischung von vorauseilendem
Ministeriumsgehorsam" und dem Positionspapier orten die
Fachschaftslisten Österreichs (FLÖ) in einer Aussendung. Ein Rückzug aus Institutskonferenzen sei nie geplant gewesen, vielmehr sollte die Rolle der Studierenden in Hinblick auf die künftige Entwicklung der Unis gestärkt werden. Unter keinen Umständen dürfe die Mitbestimmung eingeschränkt werden.

Für eine Ausweitung der universitären Demokratie setzt sich der Kommunistische StudentInnen Verband (KSV) ein. Auch Gruppen wie externe Lektoren sollten einbezogen werden, forderte KSV-Spitzenkandidatin Karina Korecky gegenüber der APA. Im Gegensatz zur Entwicklung seit dem Universitätsorganisationsgesetz 1993 sollten die Kollegialorgane wieder gestärkt werden. Bei der Diskussion um die Ausgliederung der Unis fehlt Korecky eine Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Aufgaben der Hochschulen.

(APA/red)
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ÖH überdenkt studentische Mitbestimmung
Lesen sie mehr zu den Vorschlägen des ÖH-Vorsitzenden zur studentischen Mitbestimmung in den Universitätsgremien.
->   ÖH überdenkt studentische Mitbestimmung
...
->   Österreichische Hochschülerschaft
 
 
 
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