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Unwissen über Cholesterin  
  Erhöhte Cholesterinwerte gelten als Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Österreich die häufigste Todesursache. Doch immer noch wissen die Österreicher zu wenig über Cholesterin. Eine neue Initiative soll Patienten und Ärzte aufklären.  
Unbekannte Gefahr
Der Gefahr durch einen hohen Cholesterinspiegel sind sich viele nicht bewusst. Eine Umfrage unter 500 Österreichern hat ergeben, dass sich nur wenige mit dem Thema Cholesterin befassen.
Gerade von jungen Menschen unter 30 würden hohe Cholesterinwerte oft unterschätzt, sagt der Stoffwechselexperte Hermann Toplak von der Universitätsklinik Graz: Nur 30 Prozent dieser Altersgruppe wissen über ihren Cholesterinspiegel bescheid, und davon nur 60 Prozent sprechen mit ihrem Arzt.

In der Umfrage gaben elf Prozent an, erhöhte Blutfettwerte zu haben. Tatsächlich haben laut Experten mehr als 60 Prozent der Österreicher zu hohe Werte - nämlich mehr als 225 mg Cholesterin pro Deziliter Blut.
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Richtwerte
Der Richtwert für Cholesterin liegt bei höchstens 200, davon weniger als 130 mg LDL-Cholesterin und mehr als 50 mg HDL-Cholesterin. Für Diabetiker, Kinder und Herz-Kreislauf-Patienten sind die Richtwerte niedriger. Konstant hohe Blutfettwerte führen zu einer Verengung der Blutgefäße.
->   Infos über Blutfettwerte
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HDL? LDL?
Für Verwirrung sorgen oftmals die Bezeichnungen LDL und HDL-Cholesterin ¿ stattdessen werden die Werte als ¿böses¿ (low-density-lipoprotein) und ¿gutes¿ (high-density-lipoprotein) Cholesterin bezeichnet.

LDL ist der wichtigste Cholesterinträger im Blut, zuviel kann sich allmählich in den Gefäßwänden ablagern. Es kann zur Plaquebildung in den Arterien und somit zur Atherosklerose ¿ einer Verhärtung und Verengung der Arterien ¿ kommen. Bildet sich ein Gerinnsel, kann es den Blutfluss zum Herzen oder zu anderen Organen blockieren ¿ Herzinfarkt oder Schlaganfall sind die Folge. HDL transportiert Cholesterin aus dem Körpergewebe zurück in die Leber, wo es abgebaut und vom Körper ausgeschieden wird.
Diät oder Medikamente?
Mehr Bewegung, weniger fettes Essen - nur den Lebensstil zu ändern reiche oft nicht aus, sagt Friedrich Hoppichler, Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg. Cholesterinarme Diät könne den Cholesterinspiegel um höchstens 10-15 Prozent senken. Wenn die Werte also auch nach einer Diät zu hoch seien, müsse nach Rücksprache mit dem Arzt eine medikamentöse Behandlung in Angriff genommen werden.
Lipidforum Austriacum
Ein Fernsehspot, Fortbildungskurse und eine Internet-Homepage des "Lipidforum austriacum" sollen Risikopatienten und Ärzte besser informieren.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Lipidforum Austriacum
 
 
 
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01.01.2010