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18.000 Jahre altes Mammut im sibirischen Eis  
  Aus der eisigen sibirischen Erde haben französische und russische Forscher ein mehr als 18.000 Jahre altes Mammut mit Haut und Haaren geborgen. Der männliche Ur-Elefant "Yukagir" sei sensationell gut erhalten.  
Das berichteten die begeisterten Wissenschaftler am Mittwoch im Pariser Nationalmuseum für Naturgeschichte.

Die noch nicht abgeschlossenen Ausgrabungen förderten demnach unter anderem den Kopf, einen Fuß, Knochen mit Mark sowie den Magen des gewaltigen Säugetieres zu Tage, das etwa 40 Jahre alt wurde und vor 18.560 Jahren starb.
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Warum die Mammuts einst ausgestorben sind
Nach wie vor existieren konträre Meinungen zur Frage, warum die Mammuts einst ausgestorben sind. Gelten den einen massive Klimaveränderungen als Ursache, so verweisen andere Forscher auf die Möglichkeit, dass frühe Jäger dafür verantwortlich gewesen sein könnten. Eine US-Wissenschaftlerin hat nun verschiedene Mammutknochenfunde mit Hilfe von Isotopen-Analysen genauer unter die Lupe genommen, wie das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" aktuell berichtet. Ihr Ergebnis: Der Mensch war sehr wahrscheinlich nicht für die Massenausrottung der Ur-Elefanten verantwortlich.

Die Originalstudie "Late Pleistocene mammoth herd structure, migration patterns, and Clovis hunting strategies inferred from isotopic analyses of multiple death assemblages" ist im Fachmagazin "Paleobiology" erschienen (Bd. 30. S. 129-145, Ausgabe vom Jänner 2004).
->   Abstract des Originalartikels in "Paleobiology"
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"Auch wenn der Rüssel leider fehlt"
"Weder in der Literatur noch in den Museen habe ich je ein so gut erhaltenes Fossil gesehen", sagte Expeditionsleiter Bernard Buigues, "auch wenn der Rüssel leider fehlt".
Forscher-Träume vom geklonten Mammut
Nicht erst seit dem Erfolg des Dinosaurier-Epos "Jurassic Park" fragen sich Forscher, ob nicht eines Tages ein Mammut geklont werden könnte oder etwa eine Elefantenkuh mit Mammut-Sperma befruchtet werden und dann ein kleines Mammut zur Welt bringen könnte.

Der französische Paläontologe Yves Coppens betonte mit Blick auf den Fund des Mammut-Knochenmarks, es sei nicht auszuschließen, dass eines Tages einer der Dickhäuter lebend neu erstehen könne.
Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft unmöglich
Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft erscheine dies unmöglich, zumal die DNA mit den Erbgut-Informationen sehr empfindlich sei und selbst bei ausgezeichnetem Erhaltungszustand leicht zerstört werden könne, sagte Coppens der Zeitschrift "Science et vie" vom April.

Die Idee ist natürlich nicht neu: Australische Forscher versuchen derzeit etwa, den Tasmanischen Beutelwolf - die letzten lebenden Exemplare wurden in den 1930er Jahren gesichtet - durch Klon-Techniken wieder zum Leben zu erwecken.
->   Mehr dazu: Ausgerottete Tierart soll geklont werden (28.5.02)
Kinder entdeckten die Überreste
Der nach seiner nordost-sibirischen Fundregion getaufte Mammutbulle "Yukagir" wurde im November 2002 von Kindern eines Rentier-Jägers entdeckt, die am Ufer eines Flusses zunächst auf einen Stoßzahn stießen. Der Mann legte den Hauer frei, schließlich auch einen zweiten Stoßzahn sowie den Schädel, an dem beide Zähne noch hafteten.

Der auf Polarexpeditionen und prähistorische Tiere spezialisierte Buigues erfuhr von dem Fund, kaufte ihn für 25.000 Euro, deponierte ihn im Museum von Jakutsk und startete eine Ausgrabungsaktion nach den übrigen Teilen des Tierkadavers.

Derzeit ruhen die im vergangenen Herbst begonnen Grabungen wegen des langen sibirischen Winters.
->   Alles zum Stichwort Mammut im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010