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BSE-Erreger: Direkt-Nachweis bald möglich?  
  Eine neue Methode, die von Forschern der Linzer Kepler Universität jetzt entwickelt wird, soll nun erstmals den Nachweis von BSE-Erregern am lebenden Tier ermöglichen.  
Mit dieser neuen Methode, genannt Einzelmolekülmikroskopie, sei es in Minutenschnelle möglich, ein genaues und zuverlässiges Bild über vorliegende Erreger und Schadstoffe im Blut, aber auch zum Beispiel im Trinkwasser oder in Lebensmitteln festzustellen. Das gab Landesrat Josef Fill (V) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Vorstand des Instituts für Biophysik an der Uni-Linz, Hans-Georg Schindler, am Freitag in Linz bekannt.

Der Vorstand des Instituts für Biophysik der Linzer
Kepleruniversität, Hans-Georg Schindler, spricht von einer
"bahnbrechenden Methode". Nicht nur in der Agrarmedizin, wo man sich Massenschlachtungen von Tieren im Zusammenhang mit BSE ersparen könnte, sondern mittelfristig sei auch die Anwendung beim Menschen möglich, meint der Wissenschafter.
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Kleinste Moleküle nachweisbar
Vereinfacht ausgedrückt macht es die am Linzer Institut für
Biophysik entwickelte Methode möglich, mit Spezialgeräten kleinste Moleküle im Blut sichtbar zu machen, wie dies bisher in dieser Form noch nicht möglich war. "Damit kann man Krankheitserreger feststellen, etwa kranke Prionen", so Schindler. Als "Ausgangsmaterial" sei nicht mehr als ein Tropfen Blut erforderlich. Gegenüber bisherigen Methoden sei man "einen entscheidenden Schritt weiter gekommen" (Schindler).
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Halbes Jahr zu technologischen Umsetzung
Für die Linzer Wissenschafter ist auch der weitere Weg klar. Die jetzt entwickelte Methode wird ein bis zwei Jahre zur technologischen Umsetzung brauchen. Die finanzellen Voraussetzungen dafür seien durch die Gelder des Zukunftsfonds des Landes Oberösterreich jetzt gegeben. Dann wird es noch ein weiteres Jahr bis zur internationalen Validierung der Methode und deren Zulassen kommt. "In rund eineinhalb bis zwei Jahren könnte die Anwendung auf breiter Basis erfolgen", sagt Schindler, "im ersten Schritt bei BSE-Verdachtsfällen".

In weiterer Folge sei aber auch die Früherkennung von
verschiedensten Krankheiten beim Menschen mit derselben neuen Methode möglich, "auch hier wird man sehr früh Krankheitserreger im Blut sichtbar machen können". Die Linzer Wissenschafter rechnen damit, dass dies in etwa fünf bis zehn Jahren soweit sein werde.
->   Kepler Universität Linz
 
 
 
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01.01.2010