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Verkehrssicherheit durch Computersimulationen  
  Unfallgefährdete Stellen im Straßenverkehr zu erkennen und zu verbessern - das ist eines der Hauptanliegen des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Verkehrssystemanalyse, Unfallforschung und Unfallrekonstruktion. Mittel zum Zweck sind ausgeklügelte Simulationsverfahren.  
Geisterfahrer auf den immer gleichen Straßenabschnitten, Kreuzungen, an denen regelmäßig der Vorrang der Rechtskommenden übersehen wird - an bestimmten Stellen im österreichischen Straßennetz häufen sich Unfälle.

Oft ist das kein Zufall, sondern Folge baulicher oder struktureller Mängel an dieser Stelle.
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Hintergrund: Reform der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft
Die Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft organisiert sich neu. Bis vor kurzem zählte die außeruniversitäre Forschungsorganisation noch über 130 Institute und Forschungsstellen. Künftig werden es wohl deutlich weniger sein - aber, geht es nach den Wünschen der Geschäftsführung, effizientere. In dieser Woche werden daher einige der bestehenden Institute porträtiert.

Regelmäßige wissenschaftliche Evaluation, eine Mindestgröße und zeitlich begrenzte Laufzeit - das sind nur einige der neuen Richtlinien für künftige Ludwig-Boltzmann-Institute. Ab kommendem Jahr kann wird es außerdem auch neue Institute geben - die Ausschreibung dafür läuft gerade, sie soll Ende des Jahres abgeschlossen sein.
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Welche Mängel wie ausbessern?
Was diese Mängel im Detail sind, und wie sie auszubessern wären, damit beschäftigt sich das Ludwig-Boltzmann-Institut für Verkehrssystemanalyse, interdisziplinäre Unfallforschung und Unfallrekonstruktion seit Jahren.
Simulation vor Straßenbau
Mittlerweile sind die Analysen soweit gediehen, dass sich mit eigens entwickelten Computersimulationen schon feststellen lässt, wo es am ehesten krachen könnte, wenn von einem Straßenbauprojekt noch nicht mehr als der Plan vorhanden ist:

Zahlreiche Untersuchungen von Unfallhergängen und Bewegungsabläufen sind in die Simulationen eingeflossen, die Ernst Pfleger und seine Mitarbeiter vom Ludwig-Boltzmann-Institut entwickelt haben.
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Hintergrund II: Themeneinengung und Evaluation
Das bisher sehr breite Themenfeld der Ludwig-Boltzmann-Institute soll eingeengt werden. In Zukunft sollen sie sich mit Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, sowie humanmedizinischen Themen beschäftigen. Technische Wissenschaften zählen laut Geschäftsführerin Claudia Lingner Claudia Lingner nicht zu den Kernkompetenzen der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft, für sie wird es künftig kaum mehr Institute geben.

Neu ist auch, dass die Forschungsarbeit der Institute regelmäßig wissenschaftlich kontrolliert werden soll. Derzeit werden alle bestehenden Institute im Auftrag der Gesellschaft von der niederländischen Universität Twente evaluiert. Bis Ende Juni soll der Prozess abgeschlossen sein. Claudia Lingner geht davon aus, dass positiv evaluierte Institute "in der einen oder andern Form weitergeführt werden".
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Mögliche Schwachstellen binnen Sekunden
Mittlerweile ist die Software soweit gediehen, dass sich virtuelle Fahrzeuge auf eingescannten Plänen von Strassenbauprojekten bewegen können, und binnen Sekunden mögliche Schwachstellen des Planes deutlich werden.
Verkehrssicherheit und Kostenersparnis
Das, so Ernst Pfleger, kommt nicht nur der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zugute, sondern auch dem Budget der Straßenbauer. Schließlich können etwaige Mängel eines Projekts ausgebessert werden, noch bevor zu bauen begonnen wurde.
Neue Verkehrssicherheitsrichtlinie
Die Forscher vom Ludwig-Boltzmann-Institut arbeiten an einer Richtlinie, die ein solches Verkehrssicherheitsaudit österreichweit vorsieht. Fertig werden soll sie bis zum Sommer.

Birgit Dalheimer, Ö1-Wissenschaft
->   LBI für Verkehrssystemanalyse, interdisziplinäre Unfallforschung und Unfallrekonstruktion
->   Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft
->   Mehr zur Reform in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010