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Studie: Häufiger Sex reduziert Prostatakrebsrisiko  
  Männer mit häufigem Sex brauchen sich entgegen früherer Befürchtungen nicht um ein höheres Prostatakrebsrisiko zu sorgen. Das zeigt eine vieljährige US-Studie mit knapp 30.000 Teilnehmern.  
Nach der im amerikanischen Ärztejournal "JAMA" am Mittwoch veröffentlichten Studie könnten häufige Ejakulationen sogar einen gewissen Schutz vor dem bei Männern häufigsten Krebs bieten.
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Der Artikel "Ejaculation Frequency and Subsequent Risk of Prostate Cancer" von Michael F. Leitzmann et al. erschien im Fachjournal "JAMA" (Band 291, S.1578-86).
->   Zum Original-Abstract
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Häufiger Sex bietet sogar gewissen Schutz
So war bei Probanden, die nach eigenen Angaben auf 13 bis 20 Samenergüsse pro Monat kamen, Prostatakrebs 14 bis 33 Prozent seltener. Auch eine australische Studie hatte im vergangenen Sommer bereits ergeben, dass häufige Ejakulationen das Prostatakrebsrisiko senken.
->   Forscher: Onanieren schützt vor Prostatakrebs (6.7.03)
Frühere Studien mit gegenteiligem Ergebnis
Dagegen waren einige frühere Studien zum gegenteiligen Ergebnis gekommen. Krebsforscher hatten aus ihnen geschlossen, dass Männer durch häufigen Sex mit mehr Viren und anderen Erregern in Kontakt kommen - und damit auch stärker gefährdet sind.

Andere Theorien hatten einen hohen Testosteron-Spiegel mit einem höheren Krebsrisiko in Verbindung gebracht, da das männliche Sexualhormon sowohl den Sextrieb als auch das Wachstum von Krebszellen ankurbele.
Krebs erregende Stoffe werden "ausgespült"
Studienleiter Michael Leitzmann vom Nationalen Krebsforschungsinstitut der USA interpretiert die neuen Daten dagegen als Zeichen dafür, dass Krebs erregende Stoffe durch häufige Ejakulationen "ausgespült" werden können.

Außerdem sei auch das Risiko für "Verkalkungen" geringer, das ebenfalls mit Prostatakrebs in Verbindung gebracht wird.
Knapp 30.000 Teilnehmer
An der Studie nahmen 29.342.Ärzte und andere Männer aus dem Gesundheitswesen teil. Sie gaben auf Fragebogen Auskunft über die durchschnittliche Anzahl wöchentlicher Samenergüsse in ihren 20er und 40er Lebensjahren sowie im Jahr 1991, dem Jahr vor der Befragung.

Dabei kam es nicht darauf an, ob die Ejakulationen beim Geschlechtsverkehr oder durch Selbstbefriedigung auftraten. Im Durchschnitt hatten die Teilnehmer laut "JAMA" vier bis sieben Samenergüsse pro Monat.

In den acht Jahren nach der Befragung erkrankten insgesamt 1.149 Teilnehmer der Studie an dem gefürchteten Krebs.
->   National Cancer Research Institute
->   Mehr zum Stichwort Sex im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010