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WWF warnt vor Zerstörung der Donau-Schotterbänke  
  Die Schotterbänke der Donau sind laut dem Worldwide Fund for Nature (WWF) durch den Flussausbau gefährdet. Die vom Wasser überströmten Areale seien Lebensraum für viele seltenen Fisch- und Vogelarten.  
Nasen, Streber und Zingel kennt wahrscheinlich kaum jemand. Gemeinsam mit Flussuferläufer und Flussregenpfeifer zählen sie zu den unbekanntesten und seltensten Fisch- und Vogelarten, die zur Osterzeit besonders aktiv werden.

Sie alle brauchen jedoch die Schotterbänke der Donau - und die sind laut WWF durch menschliche Eingriffe "bedenklich klein geworden".
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Nasen ganz besonders abhängig von Schotterbänken
"Durch die Pläne der Schifffahrt, den Strom weiter auszubauen und zu kanalisieren, würden die Tiere weiter an Boden verlieren", warnte WWF-Wasserexperte Ulrich Eichelmann am Freitag. Ganz besonders abhängig von den Schotterbänken sind die Nasen. Diese rund 35 Zentimeter langen Fische bietet jährlich um die Osterzeit ein Naturschauspiel, wie man es sonst nur von den Lachsen kennt: Dicht gedrängt "stehen" hunderte Nasen über den von der Donau überströmten Schotterbänken, um abzulaichen.
->   Informationen zur Nase in www.angeltreff.org
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Vom Massenfisch zur Seltenheit
Durch Begradigungen und den Bau von Wasserkraftwerken ist aus dem ehemaligen Massenfisch - der Nase - fast schon eine Seltenheit geworden.

Nahezu gänzlich unbekannt und extrem selten sind Streber und Zingel. Sie kommen weltweit nur noch an naturnahen Donaustrecken und einigen wenigen Nebenflüssen vor.
Nur zum Laichen am Flussufer
Sie sind Grundfische, das heißt sie leben in den tieferen, stark durchströmten Donaubereichen. Kaum jemand hat sie je zu Gesicht bekommen.

Zwischen März und Mai legen sie etwa 500 Eier pro Weibchen auf den überströmten Schotterbänken der Donau ab. Danach zieht es sie wieder in die tieferen Bereiche des Stromes.
Zwei seltene Watvögel legen dort Eier
Auch zwei seltene Watvögel kehren um die Osterzeit heim: Der Flussregenpfeiferund der Flussuferläufer. Beide Arten legen ihre Eier gut getarnt zwischen den Steinen auf den Donauinseln.

Entdecken kann man sie am besten mit dem Fernglas vom Ufer aus, wenn man den Rand der Inseln absucht. Dort jagen die etwa starengroßen Vögel nach Insekten.

WWF-Wasserexperte Ulrich Eichelmann ist besorgt: "Alle diese 'Osterarten' sind von den Schifffahrtsplänen bedroht. Geht es nach dem Willen des Infrastrukturministeriums, soll zuerst die Donau im Nationalpark und anschließend die Wachau ausgebaut und kanalisiert werden."
->   WWF Österreich
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Donau-Vegetation im gesamten Flussverlauf untersucht (3.9.03)
->   Kaviarträger kehren in die Wiener Donau zurück (13.6.03)
->   Mit Peilsendern auf der Spur von Donaufischen (5.6.03)
->   Donauländer und die EU-Wasserrahmenrichtlinie (14.4.03)
 
 
 
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01.01.2010