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Hubble-Bilder: Sedna doch nicht zehnter Planet?  
  Mitte März wurde die Entdeckung des Sedna gemeldet. Das Himmelsobjekt gilt als Kandidat für den zehnten Planeten im Sonnensystem. Doch eine neue Hubble-Aufnahme könnte dies nun in Frage stellen.  
Wie Forscher nun melden, haben die Bilder des Hubble Space Telescope nicht - wie erwartet - einen den Himmelkörper begleitenden Mond gezeigt.

Sedna rotiert vergleichsweise langsam, daher gingen die Wissenschaftler davon aus, dass dafür die Schwerkraft eines kleinen, Sedna begleitenden Objekts verantwortlich sein müsste.
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Aufregung rund um die Entdeckung des Sedna
Am 15. März gaben US-Astronomen die Entdeckung des Himmelsobjekts bekannt, das als "zehnter Planet" in die Geschichte eingehen könnte. Doch es herrschte von Beginn an Uneinigkeit unter den Experten, ob "Sedna" tatsächlich alle Eigenschaften für den Planeten-Status besitzt.

Unter den Astronomen flammte die Debatte über die Eigenschaften von Planeten neu auf. Einigkeit herrscht darüber, dass Planeten nicht selbstleuchtende große Himmelskörper sind, die sich nach den Keplerschen Gesetzen elliptisch um die Sonne als Zentralgestirn bewegen.
->   Mehr dazu: Artikel vom 15. März 2004
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Hubble-Aufnahme zeigt nur Sedna
Co-Entdecker Mike Brown etwa vom California Institute of Technology (CalTech) war so überzeugt von dem Sedna begleitenden Mond, dass die ersten Darstellungen des Himmelskörpers diesen auch gleich mitsamt Sedna zeigten.
Das Hubble Space Telescope (HST) sollte den erwarteten Mond schließlich aufspüren. Doch eine Aufnahme vom 16. März 2004 zeigt lediglich Sedna - sowie einen undeutlichen und weit entfernten Stern im Hintergrund.

Es gibt allerdings diverse mögliche Erklärungen: Zwar gilt es als unwahrscheinlich, doch könnte der Mond zum Zeitpunkt der Aufnahme hinter Sedna verborgen gewesen sein. Auch die Leuchtkraft des vermuteten Mondes könnte schwächer sein als angenommen.
Wie das Bild hätte aussehen können ...
 
Bild: Caltech

Das Bild (links) zeigt die tatsächliche Hubble-Aufnahme, daneben zu sehen ist die "erwartete Darstellung".

Sedna liegt im so genannten Kuiper Gürtel, in dem sich zahllose Objekte aus Stein und Eis befinden. Seit 1992 wurden etwa 800 solcher Himmelskörper im äußeren Sonnensystem gefunden, nur einige wenige davon könnten einen größeren Durchmesser als 1.000 Kilometer haben.

Nach einem Bericht der BBC hat die Hubble-Aufnahme nun das "obere Limit" von Sednas Größe bestimmt: Diese liegt demnach bei einem Durchmesser von 1.600 Kilometern.

Die Bedeutung von Sedna scheint darin zu liegen, dass er eine regelmäßige Umlaufbahn um die Sonne beschreibt - und dies gilt als notwendige Voraussetzung für die Anerkennung als Planet.
Selbst Pluto ist immer noch umstritten
Die heute bekannten Planeten sind von der Sonne aus betrachtet Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto. Und auch Jahrzehnte nach der Entdeckung von Pluto gibt es noch immer Himmelsforscher, die diesem "neunten Planeten" des Sonnensystems den Status des Planeten nicht zuerkennen wollen.
->   Hubble Space Telescope (hubblesite.org)
->   Astronomy at the California Institute of Technology
->   Mehr zur erfolglosen Suche nach dem Sedna-Mond in der BBC
 
 
 
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01.01.2010