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Bildungsausgaben Österreichs überschätzt  
  Bei den jüngsten OECD-Vergleichen wurden in Österreich die Bildungsausgaben im Hochschulbereich um rund zehn Prozent überschätzt. Zu diesem Schluss kommen Experten vom Institut für Höhere Studien (IHS).  
Die Untersuchung "Die tertiären Bildungsausgaben Österreichs im internationalen Vergleich" der IHS-Experten Lorenz Lassnig und Peter M. Steiner wurde am Mittwoch bei einer Tagung der Rektorenkonferenz und des Bildungsministeriums in Wien vorgestellt.

Schlussfolgerung der Autoren: Auf Grund unterschiedlicher Berechnungsweisen sind viele OECD-Ergebnisse "nur in eingeschränktem Ausmaß" vergleichbar.
Daten müssen revidiert werden
Revidiert werden müssen die Daten über die tertiären Bildungsausgaben in Österreich laut Studie unter anderem um die Ausgaben für einige Sekundarschulen, die Herausrechnung des Personalaufwands für Krankenpflege an den Universitätsspitälern und die Vervollständigung der Erfassung der Fachhochschulen.

Generell lasse sich sagen, dass trotz großer Fortschritte bei den OECD-Erhebungen "wegen der Komplexität und Erhebungsschwierigkeiten der Bildungsausgaben Vergleiche nur mit Einschränkungen möglich sind".

Zur Weiterentwicklung wurden daher Erfassungs- und Berechnungsweise der Vergleichsdaten in Österreich, Deutschland, Finnland, Schweden, Schweiz und den Niederlanden für die Jahre 1999 und 2000 analysiert.
Ausgaben für Studierende zu gering, Studiendauer zu hoch
Im internationalen Vergleich tendenziell unterschätzt werden laut der Studie in Österreich etwa die Ausgaben pro Studierendem.

Grund: In Österreich wird - wie auch in den meisten Vergleichsstaaten - nicht zwischen Vollzeit- und Teilzeitstudierenden unterschieden und für den OECD-Vergleich daher keine so genannten Vollzeitäquivalente berechnet.

Leicht überschätzt wird auf Grund der hier zu Lande gewählten Berechnungsmethode hingegen die durchschnittliche Verweildauer an den Hochschulen. Da die OECD keine einheitliche Berechnungsweise vorgibt, gehen die einzelnen Staaten nach unterschiedlichen Formeln vor.
Neue Erhebungsmethoden für internationale Vergleiche
Zur Steigerung der internationalen Vergleichbarkeit der Bildungssysteme empfehlen die Studienautoren der OECD eine Weiterentwicklung der Erhebungsmethoden.

Darunter fielen etwa die Ausgaben für Universitätsspitäler sowie die privaten Bildungsausgaben, eine vergleichbare Erfassung der Raumbewirtschaftung und eine einheitliche Herangehensweise bei der Berechnung von Vollzeitäquivalenten von Studierenden und deren durchschnittlicher Verweildauer im Studium.

Österreich wird eine "rigidere Umsetzung der OECD-Vorgaben bei der Erhebung der tertiären Bildungsausgaben" nahe gelegt.
->   Institut für Höhere Studien
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01.01.2010