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Mehr Akademikerkinder unter Studenten  
  Der Anteil der Akademikerkinder unter den Studierenden in Deutschland ist in den 90er Jahren um neun Prozent gestiegen. Das hat eine Erhebung des Hochschul-Informations-Systems (HIS) in Hannover ergeben.
 
"Im Wettbewerb um höhere Ausbildung setzen sich
nach wie vor eher Kinder aus Elternhäusern durch, in denen sich hohe Bildung sowie kulturelle und finanzielle Ressourcen bündeln", berichtete das Institut am Donnerstag. Dies sei bereits seit Beginn der 80er Jahre zu beobachten.
Arbeiterfamilien unterrepräsentiert
Der Akademikeranteil bei den Vätern der Studienanfänger sei mehr als fünf mal so hoch wie in der Bevölkerung insgesamt. Kinder aus Arbeiterfamilien sind an den Hochschulen weiterhin deutlich unterrepräsentiert.
Dagegen sind Kinder aus Familien von Beamten, freiberuflich Tätigen, Selbständigen und Angestellten überproportional vertreten. Auch gibt es an den Universitäten mehr Studienanfänger, die Eltern mit höheren Bildungsabschlüssen haben als an den Fachhochschulen.
Kinder von Ärzten werden wieder Ärzte
Die Studienanfänger der Medizin, Rechtswissenschaft, Kunst und Kunstwissenschaften sind zumeist in einer akademischen Familie aufgewachsen. 53 bis 65 Prozent der Eltern dieser Studenten haben eine Universität absolviert, wie das HIS ermittelte.
Dagegen kommen die Studienanfänger der Ingenieur-, Agrar- und Ernährungswissenschaften wie auch der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften deutlich seltener aus Akademikerfamilien.
Projektleiter Karl Lewin erklärte, vor allem für Medizin gelte: "Kinder von Ärzten werden wieder Ärzte." Dagegen würde die Erfahrung von Ingenieuren, "mit 50 beinhart vom Arbeitsmarkt rausgeschmissen" zu werden, deren Kinder vom gleichen Studium abhalten.
Mehr Bildungsaufsteiger in Ostdeutschland
Im Vergleich von West- und Ostdeutschland hat die Befragung der Studienanfänger ergeben, dass Studenten aus den alten Ländern weitaus häufiger Bildungsaufsteiger sind als aus den neuen Ländern.
Im Osten ist der Anteil von Arbeiterkindern höher. Allerdings stehen im Westen den zwölf Prozent Studienanfängern mit Arbeitervätern ein Arbeiteranteil von 40 Prozent an der Bevölkerung gegenüber; im Osten Deutschlands beträgt dieses Verhältnis 24 zu 53 Prozent.
 
 
 
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01.01.2010