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Österreicher haben die schlechtesten Zähne Europas  
  In Sachen Zahnhygiene stellt Österreich im europäischen Vergleich das Schlusslicht dar. Denn Anders als in den meisten europäischen Ländern gibt es in Österreich keine entsprechend ausgebildeten oder gesetzlich anerkannten Dentalhygieniker.

 
Das soll sich nun ändern. Denn seit Herbst diesen Jahres werden an der Wiener Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde entsprechende Kurse angeboten.

Falsche Reinigung schuld
Die Hauptschuld am schlechten Zustand der Zähne der Österreicher trägt die falsche Reinigung. Insbesondere die Zahn- und Zahnhalsreinigung durch die Dentalhygieniker lasse zu wünschen übrig. Das stellte eine Studie der Dentalhygienikerin und Gesundheitspsychologin Claudia Luciak-Donsberger fest. Die Studie wurde im EU-Ländervergleich durchgeführt.

Österreicher und Schweizer naschen gleich viel
Österreicher und Schweizer naschen etwa gleich viel und haben auch sonst recht ähnliche Ernährungsgewohnheiten. Doch schon die 12 bis 13-jährigen Österreicher und Österreicherinnen haben etwa dreimal so viele Löcher wie die gleichaltrigen Schweizer. In Schweden sind sogar viele Kinder und mehr und mehr Erwachsene ganz und gar kariesfrei.

Durch eine professionelle Behandlung sowie eine entsprechende Patientenschulung könnte sich allerdings auch die Situation in Österreich verbessern, meint Claudia Luciak-Donsberger.
Die richtige Zahnhygiene
Vor allem richtiges Putzen will gelernt sein und erspart eine Menge Zahnprobleme. Denn Ursache für die meisten Zahnfleischerkrankungen seien bakterielle Belege. Werden die Zähne ständig falsch gereinigt, kann sich dieser Belag so festsetzen, dass ihn nur mehr Dentalhygieniker oder Zahnärzte entfernen können. Das sollten sie denn auch tun und zugleich die Zahnhälse putzen.
Zahnfleischschwund und Karies kann aber auch durch eine gesunde, weitgehend zuckerfreie Ernährung verhindert werden. Wie andererseits das Rauchen dem Zahnfleisch schadet.

Fehlende Ausbildung
Die Patienten zu motivieren, ihre Zähne richtig zu putzen, stelle neben der professionellen Reinigung die zweite wichtige Aufgabe der Dentalhygieniker dar. Doch wird darauf in Österreich leider noch wenig Wert gelegt. Eine entsprechende Ausbildung fehlte bisher überhaupt.
Während die Ausbildung für die Zahnhygieniker europaweit drei Jahre dauert - die Matura vorausgesetzt - gibt man sich in Österreich bisher mit einem Kurzkurs für Zahnarzthelferinnen zufrieden.
 
 
 
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01.01.2010