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Dienst- und Pflegeroboter in Arbeit  
  Ein dienstbarer Roboter, der sich ohne eigene Ansprüche um den Haushalt kümmert, alten Menschen behilflich ist oder die Pflege Kranker übernimmt - an der Verwirklichung dieses alten Traums arbeitet Friedrich Pfeiffer an der Technischen Universität München.  
Über seine "zweibeinige Laufmaschine" sprach er am Mittwoch im Rahmen der Kaplan Lectures der österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien.
->   Kaplan Lectures (ÖAW)
Prototyp Johnny
Johnny ist 1,80 Meter groß und wiegt vierzig Kilo. Ein Kabel versorgt seine Gleichstrommotoren mit dem Strom, den er braucht, um seine siebzehn Gelenke zu bewegen. So kann Johnny ähnlich wie ein Mensch gehen.

Außerdem ist er mit einem Sichtsystem ausgestattet, das es ihm ermöglicht, sich autonom zu bewegen. Das heißt, er kann selbst entscheiden, ob er über ein Hindernis steigt, oder ob es umgeht. Er erkennt, wenn Treppen kommen, und kann hinauf- oder hinuntersteigen.

Ein komplexes Regelsystem, so Friedrich Pfeiffer, macht diese koordinierten Bewegungen möglich.
Fehlende Intelligenz für Haushaltshilfe
So behände Johnny auch laufen mag, sein Einsatz als Haushaltshilfe oder Pfleger mutet etwas Utopisch an - noch, meint Friedrich Pfeiffer, der davon überzeugt ist, dass das machbar wird, sobald es echte Künstliche Intelligenz gibt.
Hoffnung auf Neurobiologie
Noch gebe es keine Künstliche Intelligenz - Fortschritte erwartet sich Friedrich Pfeiffer aber von der Zusammenarbeit mit den Neurobiologen und deren künftigen Erkenntnissen über die Vorgänge im Hirn bei Bewegungsabläufen.

Für technische Zwecke, meint er, wäre es ausreichend, die Vorgänge im Gehirn bei Bewegungsabläufen genau beschreiben zu können.

Bewegung ist intelligent, soviel hat sich schon gezeigt. Sobald genauer bekannt ist, wie der intelligente Hintergrund von Bewegung aussieht, wird vorstellbar, dass Johnny - oder seine Kindeskinder - schmutziges Geschirr erkennt und in den Geschirrspüler einräumt, Wäsche in die Waschmaschine steckt und sich auf vielerlei Arten mehr in den Alltagsdingen nützlich erweist.

Birgit Dalheimer, Ö1-Wissenschaft
->   Lehrstuhl für Angewandte Mechanik, TU-München
 
 
 
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01.01.2010