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Im Sommer geborene Frauen haben weniger Kinder  
  Im Sommer geborene Frauen bekommen weniger Kinder als zu anderen Jahreszeiten zur Welt gekommene, wie österreichische Forscher herausfanden. Zu ähnlichen Ergebnissen waren bereits Untersuchungen an historischen Daten gekommen, offenbar hat sich der Trend trotz Einführung moderner Verhütungsmittel über die Zeiten erhalten.  
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW), die in Zusammenarbeit mit Uni Wien und Medizinuni Wien durchgeführt wurde.
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Der Artikel "Birth month influences reproductive
performance in contemporary women" von S.Huber et al. erschien in der Fachzeitschrift "Human Reproduction" (Band 19, S. 1081-2; doi:10.1093/humrep/deh247).
->   Human Reproduction
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Statistische Differenz von 0,3 Kindern
Den größten Unterschied fanden die Wissenschaftler für einerseits im Juli und andererseits im Dezember geborene Frauen. Im Durchschnitt bekamen die 3.000 österreichischen Frauen, die in der Studie berücksichtigt wurden, 2,24 Kinder.

"Bei im Juli geborenen Frauen waren es 0,3 Kinder oder 13,4 Prozent weniger als bei im Dezember zur Welt gekommenen", erklärte Projektleiterin Susanne Huber im Gespräch mit der APA.
Historische Studie kam zu ähnlichem Ergebnis
Die Ergebnisse bestätigen teilweise eine kanadische Studie, die bei der Sichtung von historischen Daten zu ähnlichen Aussagen kam. Demnach hatten Frauen, die im Spätsommer bis Frühherbst geboren waren, durchschnittlich weniger Kinder.

Erstaunlich sei, dass sich dieser Trend erhalten habe, obwohl sich die Lebensumstände der Frauen in den vergangenen Jahrhunderten doch erheblich verändert haben, so Huber.
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Zusammenhang auch bei Männer nachgewiesen
Bereits bei einem früheren Screening haben die Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie ein ähnliches Phänomen festgestellt. Demnach bekommen im Frühjahr geborene Männer durchschnittlich 0,24 mehr Kinder als im Herbst geborene. Da hier keine einzelnen Monate ausgerechnet wurden, sondern die Daten über eine ganze Jahreszeit gemittelt wurde, könnte der Unterschied bei Männern sogar noch höher sein, betonte Huber.
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Ursachen unklar - Kandidaten: Klima, Ernährung, Infektionen
Über die Ursachen der gefundenen Unterschiede bei Männern und Frauen bezüglich Nachkommenschaft können die Forscher bisher nur spekulieren. "Es wäre denkbar, dass sich unterschiedliche Bedingungen - Temperatur, Licht, Ernährung - schon in der Frühentwicklung, also während der Schwangerschaft, auswirken", so die Forscherin.

Während des Verlaufs der Jahreszeiten ändern sich auch etwa Anfälligkeiten für Infektionen, was ebenfalls die Entwicklung eines Menschen - vor oder nach der Geburt - nachhaltig beeinflussen kann. Auch psychische Faktoren durch unterschiedliche Zuwendungen durch die Mutter könnten letztendlich eine Rolle spielen, wie viele Kinder ein Mensch später bekommt.

Für die Tatsache, ob eine Frau überhaupt Kinder bekommt, spielt der Zeitpunkt der Geburt offenbar keine Rolle, fanden die Wissenschaftler weiters heraus.
->   Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie (VetMed Wien)
->   Universität Wien
->   Medizinische Universität Wien
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at
->   Studie: Sorgen reduzieren die Fruchtbarkeit (23.4.04)
->   Das Stichwort Fruchtbarkeit im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010