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Infektionen reduzieren männliche Fruchtbarkeit  
  Wenn Paare ungewollt kinderlos bleiben, kann eine Bakterieninfektion mit so genannten Chlamydien dahinter stecken. Hinweise darauf fanden Schwedische Forscher in einer aktuellen Studie.  
Die Wissenschaftler der Universität Umea haben in einer Studie an 244 unfruchtbaren Paaren herausgefunden, dass das Bakterium nicht nur die Fruchtbarkeit von Frauen, sondern auch die von Männern beeinträchtigen kann. Haben Männer Antikörper gegen die Bakterien im Blut, ist die Chance für eine Schwangerschaft ihrer Frau um ein Drittel verringert.
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Die Studie "Demonstration of Chlamydia trachomatis IgG antibodies in the male partner of the infertile couple is correlated with a reduced likelihood of achieving pregnancy" von A. Idahl et al. erschien im Fachmagazin "Human Reproduction" (Band 19, Nr. 5, S. 1121-6).
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Vermutung: Bakterien reduzieren Spermien-Beweglichkeit
In der Studie wurden Frauen und Männer auf eine vergangene oder bestehende Chlamydieninfektion untersucht. Bei fast einem Viertel der unfruchtbaren Frauen und bei jedem fünften unfruchtbaren Mann wurden Antikörper gegen das Bakterium festgestellt.

Bei fruchtbaren Männern fanden sich dagegen nur zu 15,6 Prozent Antikörper gegen die Chlamydien. Die Reproduktionsmediziner vermuten, dass die Bakterien die Beweglichkeit der Spermien beeinträchtigen und damit die Zeugungsfähigkeit vermindert wird. Dies werde derzeit in einer weiteren Studie untersucht.
Übertragung durch ungeschützten Verkehr
Die Chlamydien werden den Forschern zufolge bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen. Die Infektion verläuft meist ohne nennenswerte Symptome. Etwa die Hälfte aller betroffenen Männer und 90 Prozent aller Frauen bemerken die Bakterien nicht.
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Symptome und Risken
Treten bei Männern Symptome auf, äußert sich dies oft in einer Entzündung der Harnröhre und einem erschwerten Wasserlassen. Bei Frauen kann es zu Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut und der Eileiter sowie zu Durchfall kommen. Während einer Schwangerschaft scheint das Bakterium zudem das Risiko einer Frühgeburt zu erhöhen.
->   Mehr zu Chlamydien-Infektionen bei netdoktor.at
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->   Umea University
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01.01.2010