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Neue Bücher über Zwangsarbeit zur NS-Zeit  
  Während des Zweiten Weltkrieges zwangen die Nationalsozialisten Millionen Menschen aus den besetzten Staaten zur Zwangsarbeit in der deutschen Industrie. Diesem Thema widmen sich zwei neue Bücher.  
Die Orte der Zwangsarbeit waren Unternehmen, öffentliche Betriebe, kommunale Einrichtungen, Handwerksbetriebe, Bauernhöfe und Privathaushalte. Außerdem wurden Hunderttausende Juden in Gettos und Vernichtungslagern zur Sklavenarbeit bis zum Tod gezwungen.
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Buchtipps
"Industrie und Zwangsarbeit im Nationalsozialismus". Herausgegeben von Gabriella Hauch. Studienverlag. 26 Euro

"Zwangsarbeit, Lavoro coatto" der Reihe "Geschichte und Region. Storia e regione". Studienverlag. 21 Euro
->   Studienverlag
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10 Millionen "Zivilarbeiter" und Kriegsgefangene
Wie viele Menschen unter den Nationalsozialisten Zwangsarbeit leisten mussten, lässt sich nicht genau beziffern. Im Sammelband "Industrie und Zwangsarbeit im Nationalsozialismus", erschienen im Studienverlag, meint der deutsche Historiker Ulrich Herbert:

Angesichts der erheblichen Fluktuation sei es realistisch von insgesamt 9,5 bis 10 Millionen ausländischen Zivilarbeitern und Kriegsgefangenen auszugehen, die für längere oder kürzere Zeit als Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. Weiters sei nahezu jeder KZ-Häftling zur Zwangsarbeit genötigt worden.
Von Unternehmensportraits bis zum Theater
Die Aufsätze im Band "Industrie und Zwangsarbeit" spannen einen weiten Bogen: Vom Stellenwert der Zwangsarbeit im gesamten Deutschen Reich bis hin zur Reflexion über die Darstellung des Themas auf der Theaterbühne.

Dazwischen werden mehrere Industriebetriebe beschrieben - die Reichswerke Hermann Göring in Österreich, Deutschland und Polen; die Volkswagen-Werke oder die Daimler-Benz-Werke.
Frauen in der Zwangsarbeit
Ein Beitrag widmet sich den Frauen in der Zwangsarbeit sowie den Themen Schwangerschaft und Abtreibung und den Kindern von sogenannten Ostarbeiterinnen. Ein weiterer Aufsatz thematisiert die Erinnerungskultur in Betrieben - am Beispiel der Gedenkstätte in den Volkswagenwerken.
Zweisprachig: Buch über Zwangsarbeit im Alpenraum
Eine weitere Neuerscheinung im Studienverlag befasst mit dem Thema Zwangsarbeit - Schwerpunkt Tirol und Norditalien: Und zwar die Ausgabe "Zwangsarbeit, Lavoro coatto" der Reihe "Geschichte und Region. Storia e regione".

Die deutschsprachigen und italienischen Beiträge liefern sowohl Überblicksdarstellungen als auch Fallbeispiele, wie etwa das einer ukrainischen Zwangsarbeiterin in Tirol.
Weitere Bücher zum Thema
Zuletzt sind in anderen Verlagen Bücher zum Thema erschienen, so z.B. über die NS-Zwangsarbeit in der Elektrizitätswirtschaft, über den Standort Linz der Reichswerke Hermann Göring-Werke oder über sowjetische Zwangsarbeiter in Kärnten und der Steiermark.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
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Literaturhinweis
¿NS-Zwangsarbeit in der Elektrizitätswirtschaft der 'Ostmark', 1938-1945. Ennskraftwerke - Kaprun - Draukraftwerke - Ybbs-Persenbeug ¿ Ernsthofen". Herausgegeben von Oliver Rathkolb und Florian Freund, Böhlau-Verlag: 55 Euro.

¿NS-Zwangsarbeit: Der Standort Linz der 'Reichswerke Hermann Göring AG', Berlin, 1938-1945¿. Herausgegeben von Oliver Rathkolb. Böhlau-Verlag. 2 Bände.
->   Böhlau-Verlag
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Mehr dazu in science.ORF.at
->   NS-Zwangsarbeit in der österreichischen Wasserkraft (27.1.03)
->   Historikertag: Neue Aspekte der NS-Zwangsarbeit (26.9.02)
->   Neue Studie über Zwangsarbeit an "Göring-Werken" (2.10.01)
->   Das Stichwort Zwangsarbeit im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010