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USA bald nicht mehr führend in der Forschung?  
  Die USA verlieren nach Meinung führender Experten im eigenen Land langsam ihren Spitzenplatz in Wissenschaft und Forschung. Ursache dafür seien die Folgen der Globalisierung.  
"Der Rest der Welt holt auf", meint John Jankowski vom staatlichen Forschungsförderungsinstitut, der National Science Foundation (NSF), in Washington. "Herausragende wissenschaftliche Erkenntnisse sind nicht mehr allein Amerikas Domäne."
"Nur" noch 52 Prozent aller industrieller Patente
Der Verlust der Jahrzehnte langen amerikanischen "Vorherrschaft" in der Forschung drückt sich nach einem Bericht der "New York Times" vom Montag unter anderem in der rückläufigen Vergabe von Patenten und Preisen an Forscher in den USA aus. So sei der Anteil der an US- Forscher vergebenen industriellen Patente mittlerweile auf nur noch 52 Prozent gesunken.
Weniger Veröffentlichungen ...
Der Trend lasse sich auch in der sinkenden Zahl von US-Beiträgen in den renommierten Wissenschaftszeitschriften nachvollziehen. So stellte die als "Physical Review" bekannte Serie angesehener Physik- Journale einen Rückgang der Veröffentlichungen aus den USA von 61 Prozent in 1983 auf nur noch 29 Prozent in 2003 fest. "Andere Verleger beobachten den gleichen Trend", sagte Chefredakteur Martin Blume.
... und Nobelpreise
Auch bei den Nobelpreisen verringerte sich der Anteil der Gewinner aus den USA inzwischen auf 51 Prozent. Die US-Forschung, die bei der Vergabe in Stockholm während der 1960er Jahre ihre Glanzzeit erlebte, muss sich die Preise zunehmend mit Großbritannien, Japan, Russland, Deutschland, Schweden, der Schweiz und Neuseeland teilen.
Folge der Globalisierung
Der in der Forschung sinkende Stern der USA ist nach Einschätzung von Experten eine unvermeidliche Folge des steigenden Lebensstandards in anderen Teilen der Welt, allen voran Asien.

"Es liegt alles im Auf und Ab der Globalisierung", meint Jack Fritz von der Nationalakademie für das Ingenieurwesen, einem Beraterorgan der US-Regierung. Kritiker werfen der Regierung von US-Präsident George W. Bush vor, die für die USA auf Dauer auch wirtschaftlich nachteilige Entwicklung mit ihrer restriktiven Einreisepolitik nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und einer eingeschränkten Forschungsförderung mitzuverschulden.
->   Der Artikel in der "New York Times" (Gratis-Registrierung nötig)
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Top Ten der Physik 2003 mit zwei Österreichern (22.12.03)
->   "Science" kürt Top Ten der Wissenschaft 2003 (19.12.03)
->   Anti-Terror-Maßnahmen gefährden US-Wissenschaft (5.5.03)
 
 
 
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01.01.2010