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40.000 Schönheitsoperationen pro Jahr in Österreich  
  Die Zahl der Menschen, die mit kosmetischen und operativen Methoden möglichst lange jung und schön aussehen wollen, steigt enorm an. Rund 40.000 Österreicher - davon 90 Prozent Frauen - legen sich pro Jahr unter das Messer des Schönheitschirurgen.  
Ein Drittel mehr Operationen
Letztes Jahr haben sich um ein Drittel mehr Menschen einer Schönheitsoperation unterzogen als das Jahr zuvor. Die häufigsten Eingriffe sind Fettabsaugungen, gefolgt von Brustvergrößerungen, Gesichtsstraffungen, Augenlid- und Nasenkorrekturen. Außerdem nehmen kleine Eingriffe zur Hautstraffung enorm zu.

Chirurgische Eingriffe haben letztes Jahr um rund fünf Prozent zugenommen, kleinere invasive Eingriffe um mehr als 40 Prozent. Vor allem die Entfernung von Falten mit diesen Methoden hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.
Chemie und Laser gegen Falten
Faltenunterspritzungen gehören zu den beliebtesten Eingriffen der Schönheitschirurgie. Das Verfahren ist eine schnelle und effektive Alternative zum Facelifting. Dabei werden Wirkstoffe wie Kollagen, Hyaluronsäure und Botulinum-Toxin unter die Haut gespritzt. Seit neuestem ersetzen auch Kunststofffäden unter der Haut das Skalpell.

Faltenbehandlungen mit dem Nervengift Botox sind innerhalb eines Jahres um mehr als 150 Prozent angestiegen. Mit Botox werden vor allem Stirn und Dekolletee unterspritzt. Auch Anti-Aging-Laser-Eingriffe nehmen zu. Ein CO2-Laser strafft die Haut und kleine Fältchen verschwinden. 60 Prozent lassen sich heute bereits kleine Fältchen mit dem Laser entfernen. Viele lassen sich die Haut einfach durch chemisches Peeling verjüngen.
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Weit mehr Frauen als Männer
Wesentlich mehr Frauen lassen sich von Ärzten verjüngen. Bei Schönheitsoperationen machen Männer 15 Prozent der Behandelten aus. Diese wollen vor allem ihre Nasen korrigiert oder das Lid angehoben haben. 90 Prozent der Österreicher, die ungewünschte Fettpolster los werden wollen, sind Frauen. Gesichtsglättungen lassen fast ausschließlich Frauen durchführen.
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Kein High-Society-Phänomen
"Die großen kosmetischen Operationen sind finanziell sehr aufwändig. Aber kleine Eingriffe wie Fruchtsäure-Peelings, um Altersverändungen wieder wegzubringen, oder Collagen-Unterspritzungen sind durchaus erschwinglich", meinte die Dermatologin Beatrix Volc-Platzer vom Wiener Donauspital im ORF-Radio.

Deshalb seien kosmetische Eingriffe heute nicht mehr nur der High-Society vorbehalten. Kleine Eingriffe kosten rund 500 Euro, größere Operationen ab rund 5.000 Euro.
Nur zu Spezialisten gehen
Schönheitsoperationen und kosmetische Eingriffe muss man selbst bezahlen. Plastische Chirurgen und Dermatologen warnen davor, bei diesen Eingriffen zu sparen. Man sollte sie unbedingt von Spezialisten durchführen lassen, denn es kann auch bei kleinen Eingriffen viel schief gehen und das kann nicht wieder rückgängig gemacht werden.

Die Experten kennen die unterschiedlichen Wirkungsweisen der Präparate. Falsch angewendet können sie zu allergischen Reaktionen, Knoten oder Lähmungen führen.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
->   Donauspital, Abteilung für Dermatologie
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Keine Gesichts-Transplantationen - bis auf weiteres (19.11.03)
->   Soziologe Otto Penz: Schönheit definiert sich kulturell (17.11.03)
->   Gen-Pionier Watson: Menschheit wird klug und schön (10.2.03)
 
 
 
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01.01.2010