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SARS über Hautkontakt und Speisen übertragbar?  
  Das gefährliche SARS-Virus ist möglicherweise nicht nur per Tröpfcheninfektion, sondern auch über Hautkontakt, Speisen oder Abwasser übertragbar, wie chinesische Wissenschaftler berichten.  
Das Virus, das eine gefährliche Lungenkrankheit auslöst, wurde demnach in einer Untersuchung an der Mititär-Universität im südchinesischen Kanton unter anderem in Schweißdrüsen und im Darm von Infizierten nachgewiesen.

Die beteiligten Wissenschaftler warnten, eine Bestätigung dieser neu vermuteten Übertragungswege könnte erhebliche Auswirkungen auf den Umgang mit SARS haben. Die Studie soll am Freitag in der britischen Fachzeitschrift "Journal of Pathology" veröffentlicht werden.
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In der SARS-Epidemie im vergangenen Jahr starben knapp 800 Menschen. Mehr als 8.000 weitere steckten sich mit dem Virus an. China war das am stärksten betroffene Land. Seit Jahresbeginn wurden in China neun neue Fälle bestätigt. Als Ansteckungsherd wird ein SARS-Labor in Peking vermutet.
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Zwei neue Tests zum Virus-Nachweis
Demnach entwickelten die Forscher in Kanton zwei Tests zum Nachweis des Coronavirus. In einem Fall binde ein Antikörper das Virus. Im zweiten Fall könnten spezielle Fragmente der Virus-DNA vervielfältigt werden.

Mit diesen Tests sei das SARS-Virus nicht nur wie erwartet in der Lunge der betroffenen Patienten nachgewiesen worden, sondern auch in zahlreichen anderen Organen und Geweben wie Magen, Dünndarm, Bauchspeicheldrüse, Leber oder Nebenschilddrüse sowie im Gehirn.
Magen-Darm-Trakt als wichtiger Angriffspunkt
Neben dem Atmungssystem scheine vor allem der Magen-Darm-Trakt ein wichtiger Angriffspunkt zu sein, sagte Studienleiter Ding Yangqing. Dies bedeute, dass das Virus möglicherweise durch Speisen oder Wasser über Magen und Darm in den Körper gelangen könne.

Auch wenn noch keine Krankheitsübertragung auf diesem Wege nachgewiesen worden sei, empfehle sich erhöhte Wachsamkeit, sagte der Forscher weiter.
->   "Journal of Pathology"
->   Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu SARS
->   Das science.ORF.at-Archiv zum Stichwort SARS
 
 
 
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01.01.2010