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Frauen bevorzugen Partner, die dem Vater ähneln  
  Bei der Partnerwahl orientieren sich Frauen tatsächlich am Aussehen ihres Vaters. Eine ungarische Studie ergab, dass Ehemänner von Frauen häufig eine auffallende Ähnlichkeit zu deren Vater haben.  
Und zwar selbst dann, wenn die Frauen als Kind adoptiert worden waren. Die Verhaltensforscher der Universität Pecs (Fünfkirchen) wählten gemeinsam mit US-amerikanischen Kollegen für den Versuch 26 Ehepaare mit Adoptivtöchtern aus, um eine genetische Verwandtschaft zwischen Eltern und ihrem Kind auszuschließen. Somit konnten sie die in der Kindheit geprägten Vorlieben der Frauen gesondert untersuchen.
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Die Studie "Sexual imprinting in human mate choice" Tamas Bereczkei , Petra Gyuris , Glenn E. Weisfeld erschien in der Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences" (DOI: 10.1098/rspb.2003.2672).
->   Zum Original-Abstract
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Versuchsprinzip: Ähnlichkeit in Fotoserien gesucht
Im Rahmen des Versuchs wurden 250 Studenten aufgefordert, Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Fotoreihen zu bewerten. Die erste Serie enthielt Fotos der Frau und von vier möglichen Ehemännern, darunter der wirkliche Gatte.

In der zweiten Bildreihe waren die vier potenziellen Ehemänner und der Adoptivvater zu sehen. Dessen Äußeres wurde jedoch dergestalt verändert, sodass er so aussah, wie zu der Zeit, als seine Tochter zwei bis acht Jahre alt war.

Die dritte Bilderserie schließlich zeigte die Adoptivmutter und die vier Ehegatten-Kandidaten.
Ehemänner und Adoptivväter ähneln einander
Die Studenten ordneten in der ersten Bildserie der Frau den wirklichen Ehemann ungewöhnlich häufig zu. Noch auffallender war allerdings die Ähnlichkeit zwischen den Ehemännern und dem Adoptivvater.

In 38 Prozent der Fälle wurden beide einander korrekt zugeordnet. Die Zufallswahrscheinlichkeit lag nur bei 25 Prozent. Bemerkenswert war ferner, dass Väter, die von ihren Töchtern als sehr warmherzig beschrieben wurden, ihren Schwiegersöhnen besonders stark ähnelten.

Eine Ähnlichkeit zwischen der Frau und ihrer Adoptivmutter wurde dagegen nicht festgestellt.
Bindung prägt die späteren Vorlieben
"Unsere Ergebnisse stützen die Annahme, dass die Bindung während der Kindheit eine lang dauernde Wirkung auf die spätere Partnerwahl ausübt", schreiben die Forscher.

Sie vermuten laut dem Magazin "New Scientist", dass Menschen in der Kindheit ein mentales Modell von dem Aussehen des andersgeschlechtlichen Elternteils bilden, nach dem sie sich im späteren Leben orientieren. In der Biologie spricht man dabei von so genannter Homogamie.
->   Partnerwahl bei Wikipedia
Auch andere Faktoren zu berücksichtigen
Dennoch räumen sie ein, dass Entscheidungen bei der Partnerwahl sehr komplex sind und auch von anderen Faktoren beeinflusst werden wie etwa unter anderem dem Geruch eines Menschen.
->   University of Pecs
->   New Scientist. "Women marry men who look like dad"
->   Das Stichwort Partnerwahl im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010