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Wissenschaft wird weiblich: Beispiel Sabine Kraml  
  Österreichs Forschungsförderung stärkt die Position der Frauen: Der Anteil von ÖAW-Stipendiatinnen beträgt dieses Jahr bereits 45 Prozent. Eine davon ist die Physikerin Sabine Kraml.  

Sabine Kraml
Sie hat für die nächsten drei Jahre ein APART-Stipendium im Forschlaboratorium CERN in Genf bekommen. Dieses "Austrian Programme for advanced Research and Technology" wird von der ÖAW vergeben.
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Im Rahmen der ORF-Wissenschaftstage (10.-16. Mai 2004) stellen wir täglich eine weibliche Nachwuchswissenschaftlerin vor.
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Faszination Quantenphysik
Sabine Kraml hat sich schon in der Schule für Chemie und Physik interessiert. Dabei ist sie auf Atommodelle und die Quantenphysik gestoßen und diese Physikbereiche haben sie nicht mehr losgelassen.

Nach der Schule studierte sie technische Physik. Sie war unter den zehn Prozent der Frauen, die dieses von Männern dominierte Studium wählte. Während des Studiums stelle Sabine Kraml fest, dass sie Theorie mehr interessierte als die praktische Anwendung. Ihre Diplomarbeit und Dissertation schrieb sie zum Thema Elementarteilchenphysik.
Nach dem Studium zum CERN
Gleich nach dem Studium kam Kraml zum CERN, dem europäischen Laboratorium für Teilchenphysik, nach Genf und forscht nun das dritte Jahr in der Theorieabteilung. Die Forscher des CERN suchen nach der Grundstruktur der Materie. In großen Teilchenbeschleunigern werden dazu Elementarteilchen, vor allem Elektronen und Positronen, bei hoher Energie aufeinander geschossen, um aus den Wechselwirkungen der Teilchen, die daraus entstehen, Rückschlüsse auf das zugrunde liegende Modell zu machen.

Derzeit wird ein neuer Beschleuniger im CERN gebaut, der LHC genannt wird. Bei diesem werden Protonen aufeinandergeschossen, mit denen man eine höhere Energie erreichen kann.
Theorie zum Finden des Higgs-Teilchens
Was man im LHC erzeugt, sind zeitliche Materie-Zustände, die sehr nahe am Urknall sind. Die Elementarteilchenphysik ist daher auch eng mit der Kosmologie verbunden. Sabine Kraml arbeitet an der Theorie, die helfen soll, das Higgs-Teilchen zu finden.
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Sabine Kraml, Stipendiatin im CERN-Laboratorium: "Wir wissen aus theoretischen Gründen, dass das Standardmodell nicht vollständig sein kann. Es gibt zwar das Higgs-Teilchen, das die Theorie vorhersagt, das man experimentell aber noch nicht gefunden hat. Und selbst wenn man es gefunden hat, gibt es immer noch theoretische Fragen, die offen sind. Um diese Fragen schlüssig zu erklären, braucht es eine Theorie, die über das Standard-Modell hinausgeht."
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Supersymmetrie
Einen der Ansätze nennt man Supersymmetrie. An dieser Theorie arbeitet die Physikerin Sabine Kraml. Die Theorie führt neue Symmetrie-Prinzipien unter den Elementar-Teilchen ein. Dieses theoretische Prinzip findet Sabine Kraml sehr reizvoll, weil es mehr Vorzüge gegenüber der momentanen Theorie hat.

Die Theorie sagt neue Teilchen voraus, die man am LHC finden will. Sie arbeitet an Vorhersagen, wie man diese Teilchen entdecken und untersuchen kann.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
science.ORF.at
->   Homepage Sabine Kraml
->   Mehr über den LHC (16.2.04)
->   Stipendien und Preise der ÖAW
 
 
 
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01.01.2010