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Erdmagnetfeld verbraucht relativ wenig Energie  
  Zur Erzeugung ihres Magnetfeldes braucht die Erde nur die Leistung von umgerechnet 200 bis 500 großen Kraftwerken. Der so genannte Geodynamo ist damit sehr viel sparsamer als bisher angenommen.  
Dies sagte Ulrich Christensen vom Max-Planck-Institut für Aeronomie im niedersächsischen Katlenburg-Lindau am Mittwoch. Erforderlich seien etwa 200.000 bis 500.000 Megawatt, berichtet Christensen gemeinsam mit dem Geophysiker Andreas Tilgner von der Universität Göttingen auf Grundlage von Modellrechnungen.
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Die Studie "Power requirement of the geodynamo from ohmic losses in numerical and laboratory dynamos" von Ulrich Christensen und Andreas Tilgner erschien im Fachmagazin "Nature" (Band 429, S.169-71, doi:10.1038/nature02508, Ausgabe vom 13.5.04).
->   Zum Original-Abstract
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Energie stammt aus flüssigem Eisenkern der Erde
Die Energie für das Magnetfeld stamme aus Wärme, die im flüssigen äußeren Eisenkern der Erde in rund 3.000 Kilometern Tiefe gespeichert ist, erläuterte Christensen.

Durch den Wärmefluss vom Erdkern in den Gesteinsmantel setze sich das flüssige Eisen in Bewegung. Diese Bewegungen des elektrisch leitenden Eisens führen zum so genannten Dynamo-Effekt, der das Erdmagnetfeld erzeugt.
Magnetfeld wird schwächer
Seit Beginn der Messungen vor etwa 150 Jahren werde das Magnetfeld, das unter anderem kosmische Strahlung von der Erde fern hält, allerdings immer schwächer, sagte Christensen. Was dies mittel- und langfristig für Konsequenzen haben werde, sei noch unklar.

Es gebe Spekulationen, dass es in etwa 1.500 Jahren zu einer Umpolung kommen könnte, wenn die Stärke des Magnetfeldes weiter abnehme. Der Nordpol wäre dann im Süden, der Südpol im Norden. Derartige Umpolungen habe es in der Erdgeschichte mehrfach gegeben.
->   Max-Planck-Institut für Aeronomie
->   Universität Göttingen
->   Das Stichwort Magentfeld im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010