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Wissenschaft wird weiblich: Sabine Posch  
  Die jüngste Nachwuchswissenschaftlerin, die diese Woche vorgestellt wird, ist die Pflanzenphysiologin Sabine Posch. Sie arbeitet zur Zeit an der Universität Melbourne an ihrer Dissertation.  
Sabine Posch hat für ein Jahr ein Stipendium im Doktoranden-Progamm der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) bekommen. Sie untersucht das Lichtschutzsystem des Baumes Pinus radiata in Australien.
In Australien deshalb, weil sie an der Universität Melbourne in Professor Marc Adam einen Betreuer gefunden hat, der in ihrem Interessensgebiet forscht.
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Im Rahmen der ORF-Wissenschaftstage (10.-16. Mai 2004) stellen wir täglich eine weibliche Nachwuchswissenschaftlerin vor.
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Frühe Begeisterung für die Natur
Die Pflanzenphysiologin hat sich schon in ihrer Kindheit und Jugendzeit in der Südsteiermark für Tiere und Pflanzen interessiert.

Die natürliche Folge dieser Begeisterung für die Natur war ein Biologiestudium am Institut für Pflanzenwissenschaften der Karl-Franzens-Universität in Graz. Während ihres Studiums spezialisierte sich Sabine Posch auf dem Gebiet der Pflanzenphysiologie.

Nach dem Diplom folgten vier Monate Forschungsarbeit in Graz - danach erhielt sie das DOC-Stipendium für die Arbeit an ihrer Dissertation an der Universität Melbourne.
Lichtschutz der Bäume im Forschervisier
Sabine Posch untersucht das Lichtschutzsystem von Pinus radiata. Das ist ein Plantagenbaum, der große Teile der australischen Möbelindustrie abdeckt.

Licht ist wichtig für die Pflanzen, um die Energie für die Photosynthese zu erhalten. Andererseits kann Licht extremen Schaden in den Bäumen selbst anrichten. Außerdem werden die Plantagen in Australien mit Stickstoff gedüngt, weil die Böden sehr nährstoffarm sind. Stickstoff wiederum ist ein wichtiger Bestandteil des Photosynthese-Apparates.

Sabine Posch untersucht die Wechselwirkungen: ob für die Pflanzen durch den Stickstoff mehr Lichtstress entsteht, als wenn die Pflanzen nicht gedüngt würden.
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Zustandsbeschreibung zum Photosystem der Nadeln
"Ich war vor kurzem erst am Feld. Dort wird der Gaswechsel gemessen. Die Nadeln werden in eine Kammer eingesperrt und es wird der Wasserhaushalt und er CO2-Austausch gemessen. Gleichzeitig messe ich die Chlorophyll-Fluoreszenz und kann damit eine Zustandsbeschreibung über das Photosystem der Pinus-radiata-Nadeln erhalten", erzählt die Pflanzenphysiologin von ihrer Arbeit.
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Frauen in der Botanik
Ihre Doktorarbeit wird die Pflanzenphysiologin nächstes Jahr in Graz abschließen. Danach möchte sie in der Forschung bleiben.

In ihrem Forschungsgebiet steht es mit dem Frauenanteil nicht so schlecht. Während es in den technischen Studien- und Forschungsrichtungen einen Frauenanteil von zehn bis fünfzehn Prozent gibt, beträgt der Frauenanteil in den botanischen Forschungen rund 50 Prozent.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
->   Stipendien und Preise der ÖAW
Die Serie "weibliche Nachwuchswissenschaftlerinnen":
->   Die Chemikerin Andrea Hickel (12.5.04)
->   Die Orientalistin Regine Pruzsinszky (11.5.04)
->   Die Physikerin Sabine Kraml (10.5.04)
 
 
 
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01.01.2010