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ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Fernreisen: Vorsorge für die Gesundheit  
  So schön das (Fern-)Reisen ist, noch immer vergessen viele Touristen auf die notwendigen Vorbereitungen in gesundheitlicher Hinsicht. Ein reisemedizinisches Seminar widmete sich diesen Themen am Montag bei den österreichischen Ärztetagen.  
Impfungen, Reiseapotheke und bei Touren in Malariagebiete die Prophylaxe sind demnach einige Punkte, die schon ernste Schwierigkeiten verhindern können.
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Die österreichischen Ärztetage finden vom 16. bis 22. Mai 2004 im italienischen Grado statt. Sie werden veranstaltet von der Österreichischen Akademie der Ärzte. Neben der Gastroenterologie wird im Rahmen der medizinischen Fortbildung eine Vielzahl weiterer Fachgebiete behandelt.
->   Mehr dazu bei der Österreichischen Akademie der Ärzte
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Malaria sorgt immer wieder für Todesfälle
Für Todesfälle sorgt immer wieder die Malaria. Erst vor kurzem starb beispielsweise eine 38-Jährige Münchnerin kurz nach ihrer Rückkehr aus Kenia. Weltweit erkranken pro Jahr mehr als 500 Millionen Menschen.

Die klassische Tropenkrankheit fordert jährlich 1,5 Millionen Todesopfer. In großem Maß (epidemisch) kommt sie in 101 Ländern der Erde vor. 90 Prozent der Erkrankungen werden im tropischen Afrika registriert. Daneben sind Indien, Sri Lanka, Indochina und Amazonien Haupt-Risikogebiete.
Europa: 12.000 importierte Fälle jährlich
Doch wie sehr die Prophylaxe - in vielen Fällen auch bloß die Mitnahme der entsprechenden Medikamente für den Fall plötzlichen Fiebers - von den Reisenden vernachlässigt wird, belegte der österreichische Experte Ernst Bauer aus Graz mit folgenden Zahlen:

"20 Millionen Menschen reisen jährlich in Malariagebiete. Es kommt unter Reisenden zu rund 30.000 Malariainfektionen pro Jahr. In Europa gibt es jährlich rund 12.000 importierte Malariafälle."
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Informieren über Notwendigkeiten beim Arzt
Jeder Fernreisende, der in solche Gebiete aufbricht, sollte sich auf jeden Fall beim Arzt erkundigen, ob nicht auch eine Prophylaxe bzw. die Mitnahme einer Stand-By-Medikation notwendig ist.

Im Gegensatz zu Reiseimpfungen, bei denen etwas Zeit voraus für rechtzeitige Immunisierungen notwendig ist, kann man mit einer Malariaprophylaxe auch fast unmittelbar bei Antritt der Reise beginnen.
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Österreicher: Hälfte der Fernreisenden wird krank
Auch die Österreicher sind nicht wirklich sonderlich sorgsam: Es gibt pro Jahr rund 530.000 Fernreisende. Der Anteil der über 60-Jährigen stieg von 1981 bis 2001 von fünf auf mehr als 30 Prozent. Die Hälfte der Fernreisenden wird während der "großen Tour" krank, nur zehn Prozent aber suchen vorher Beratung auf.
Wenig gefährlich: Der Reisedurchfall
Zumeist weniger gefährlich, aber umso gehasster: der Reisedurchfall. Eine Umfrage unter rund 67.000 Rückkehrern hat beispielsweise ergeben, dass 66 Prozent der Kenia-Reisenden und 61 Prozent jener, die aus Indien heim kamen, davon betroffen waren.

Insgesamt dürften etwa 50 Prozent der Fernreisenden "Montezumas Rache" erwischen.

Auch hier wäre die Prophylaxe durch Vermeidung potenziell mit den Erregern kontaminierter Lebensmittel ein wichtiges Mittel. Zumeist handelt es sich beim Reisedurchfall allerdings um eine Krankheit, die von selbst binnen kurzer Zeit ausheilt.
Was Reisende dabei haben sollten
Was Reisende dabei haben sollten: Elektrolyt-Präparate für den Flüssigkeitsersatz. Man kann aber auch als Ersatzlösung einen Liter schwarzen Tee mit zwei Esslöffel Zucker und einem Teelöffel Salz verwenden. Das führt dem Körper verloren gegangene Flüssigkeit und Mineralstoff wieder zu.

Zweifelhaft ist die Wirkung von Probiotika. Und wenn Fieber gar mit blutigen Durchfällen kombiniert ist, sollte in der Fernreise-Apotheke wohl ein Antibiotikum (z.B. ein Chinolon/allerdings nicht für Kinder geeignet!, Anm.) mit dabei sein.
->   Österreichische Akademie der Ärzte
Mehr zum Thema Reisemedizin in science.ORF.at:
->   Parasiten: Gefährliche Mitesser aus tropischen Ländern (13.2.04)
->   Kombi-Impfstoff gegen Hepatitis A und Typhus (22.9.03)
->   Studie: Touristen unterschätzen Gesundheitsrisiken (10.6.02)
 
 
 
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01.01.2010