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Wiener Roboter-Kicker sollen in den Weltraum  
  Bis jetzt kickten sich die kleinen Roboterfußballer des Instituts für Handhabungsgeräte der TU Wien erfolgreich durch diverse Weltmeisterschaften, nun sollen die intelligenten, beräderten Würfel in den Weltraum.  
Allerdings nicht zum Ballestern, sondern zum Arbeiten. Die Geräte könnten nämlich ein großes Netz warten, das japanische Wissenschaftler im All zum Zwecke der Energiegewinnung aufspannen wollen.
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"Robotic Experiment on Japanese Sounding Rocket"
Für die Mission "Robotic Experiment on Japanese Sounding Rocket" sind insgesamt vier Satelliten nötig, zwischen ihnen - so die Pläne - wird im Orbit ein hochfestes Netz aus Kunststoff aufgespannt. Das Netz trägt Solarzellen, die Energie produzieren und - so der Hauptzweck des Projekts - drahtlos auf die Erde weiterleiten sollen.
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Modifizierte Roboter für Netzwartung
"Wie die Japaner diese Energie-Übertragung anstellen wollen, ist mir noch unklar, aber das ist auch nicht unser Job", sagte Peter Kopacek, Vorstand des Instituts für Handhabungsgeräte, gegenüber der APA.

Der modifizierte Fußball-Roboter soll vielmehr über Vermittlung der Europäischen Weltraumorganisation ESA dafür eingesetzt werden, um das Netz gleichsam zu warten und die Solarzellen immer optimal auszurichten.

Dazu müssten sie in der Schwerelosigkeit teilweise selbsttätig auf den Kunststoffmaschen des Netzes herumfahren und ihre Arbeit verrichten.
Doppelroboter in einer Sandwichkonstruktion
Kopacek will dazu eine Art Doppelroboter in einer Sandwichkonstruktion bauen, ein Teil fährt auf der einen, der zweite auf der gegenüber liegenden Seite des Netzes. Die Wiener Forscher erwarten demnächst eine Probe des Netzes, dann kann über die Dimensionierung des Roboters entschieden werden.
NASA soll zweiten Roboter liefern
Einen zweiten Roboter soll die amerikanische NASA liefern, er wird voraussichtlich sechs Beine haben, mit denen er auf dem Netz herumstakst.

Auch wenn das Design noch nicht bekannt ist, zum Fußballspielen wird dieser Sechsbeiner nicht geeignet sein. Fest steht für Kopacek, dass der amerikanische Kollege wesentlich teurer sein wird, als der Wiener Kicker.
Roboterfußball:
In den Roboterfußballern steckt langjährige Entwicklungsarbeit. Sie müssen nämlich während des Spieles völlig selbstständig agieren, die menschlichen Trainer dürfen nicht eingreifen. Umso mehr Know-how steckt in der künstlichen Intelligenz der kleinen Kicker.

Kopacek hat sich schon bis jetzt immer gegen Vorwürfe gewehrt, Roboterfußball sei eine unnötige Spielerei. Nun könnte sich die Entwicklung erstmals bezahlt machen. Laut Planungen der Japaner soll die Mission im Sommer 2005 starten.
->   Institut für Handhabungsgeräte und Robotertechnik (TU Wien)
->   ESA
->   Das science.ORF.at-Archiv zum Stichwort Roboter
 
 
 
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01.01.2010