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Hormontherapie bietet nach wie vor Vorteile  
  Die lang gefeierte und dann über Nacht verurteilte Hormontherapie bietet Frauen in den Wechseljahren nach wie vor eine Reihe von Vorteilen, so das Ergebnis einer Bestandsaufnahme von US-Forschern.  
Allerdings ist das Bild vom Effekt der Östrogene und Gestagene im Klimakterium und nach der Menopause weitaus komplexer als einmal angenommen.

Das ergibt eine Bestandsaufnahme aller relevanten Studien durch ein Team um Judith Turgeon von der Universität von Kalifornien in Davis. Sie erscheint im Wissenschaftsjournal "Science" vom Freitag.
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Der Review erscheint unter dem Titel "Hormone Therapy: Physiological Complexity Belies Therapeutic Simplicity" in "Science", Bd. 304, Seiten 1269-1273, Ausgabe vom 28. Mai 2004.
->   "Science"
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Hormone gegen Hitzewallungen und Co
Nach Meinung von Turgeon ist die Geschichte der Hormonbehandlung gegen Hitzewallungen, Nachtschweiß und andere Begleiterscheinungen der Wechseljahre sowie zum Erhalt der Knochendichte noch lange nicht zu Ende geschrieben.

Östrogen und Gestagen kämen in verschiedenen Formen vor und wirkten unterschiedlich auf verschiedene Zellgewebe.
Maßgebliche Studien: Nur eine Östrogen-Form
In den maßgeblichen Studien der Women's Health Initiative (WHI) aber sei nur eine Form von Östrogen getestet worden, das aus dem Urin von Stuten gewonnene CEE und auch nur eine Form von Gestagen, das MPA (Medroxyprogesteronacetat).

Diese Studien mit insgesamt 27.000 Frauen waren 2002 quasi über Nacht abgebrochen worden, als Nachteile wie ein erhöhtes Infarkt- und Brustkrebsrisiko durch die Hormontherapie erkennbar wurden.
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Die warnende Studie von 2002
Die Studie hatte 2002 die Auswirkungen einer Östrogen-Progeston-Therapie untersucht und bei den Probandinnen eine erhöhte Anzahl von Brustkrebs- sowie Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzanfall, Schlaganfall und Thrombosen festgestellt. In Folge wurden Risiken und Vorteile der Hormonersatztherapie auch in Österreich heftig diskutiert.
->   US-Studie zur Hormonersatztherapie gestoppt (9.7.02)
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Maßgeschneiderte Therapie gegen Risiken
Solche negativen Folgen könnten nach Meinung von Turgeon durch maßgeschneiderte Therapien in Zukunft vermieden werden. Entscheidend sei, die passende Dosis und Dareichungsform zu finden.

Hormonpillen, -Pflaster oder -Creme könnten ganz unterschiedliche Ergebnisse produzieren. Ebenso spiele die Länge der Anwendung und das Alter bei Therapiebeginn eine Rolle.
->   School of Medicine der University of California/Davis
->   Women's Health Initiative (WHI)
->   Alles zum Stichwort Hormonersatz in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010