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2 Milliarden Menschen ohne Energieversorgung  
  Die weltweit ungerechte Verteilung von Energie ist Inhalt einer Konferenz, die heute in Laxenburg begann.  
Rund 100 Teilnehmer des "Global Forum on sustainable energy" (GFSE) setzen sich erstmals mit dem ungerechten Zugang zu Energie im ländlichen Raum, insbesondere in den Entwicklungsländern auseinander. Ziel ist es, konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation zu erarbeiten.
Energie ist sozial äußerst ungerecht verteilt, wenn man die Energieversorgung global betrachtet, sagt der Brasilianer Jose Goldemberg, Chairman des World Energy Assessment (WEA). "In den Entwicklungsländern haben 2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Energie - welcher Art auch immer. Hier in Europa oder Wien kann man sich gar nicht vorstellen, was es heißt, in Dunkelheit zu leben."
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World Energy Assessment
Das WEA wurde 1998 vom UN-Entwicklungshilfe-Programm (UNDP), dem UN-Programm für Wirtschaft und Soziales (DESA) und dem Weltenergieforum (WEC)gegründet. Ziel der Einrichtung ist es, den internationalen politischen Verhandlungen über nachhaltige Energie und Entwicklung einen wissenschaftlichen Hintergrund zu verleihen.
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Nachhaltigkeit gegen Instabilität
Die GFSE-Experten wollen konkrete Vorschläge erarbeiten, um die Situation der Menschen in den Entwicklungsländern zu verbessern. Goldemberg: "Wir tun das nicht nur, weil es aus humanitärer Sicht eine gute Sache ist. Wenn man diese zwei Milliarden Menschen vom Energiesystem abschneidet, ist das eine Ursache für Instabilität in der Welt."
Die Ungerechtigkeit fördert Migrationsbewegungen. Durch die Wanderbewegungen entstehen aber wieder zahlreiche andere soziale Probleme. Deshalb müssen die Lebensbedingungen vor Ort verbessert werden, sagt Goldemberg. Das soll mit bestehender Technologie gelingen: "Jede Art von Solarenergie, Flüssiggas und andere nachhaltige Energien sind zu forcieren. Damit die Leute nicht Bäume abholzen müssen, um Licht zu bekommen."
Empfehlungen für UN
Das GFSE-Treffen dauert noch bis zum 13. Dezember. Ein sub-regionales Nachfolgetreffen für ostafrikanische Länder ist für Mitte März in Nairobi geplant. Die Empfehlungen der GFSE sollen in die Sitzung der UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung im April 2001 einfließen.
->   World Energy Assessment
->   United Nations Development Programme
->   World Energy Council
->   United Nations - Economic and Social Development
 
 
 
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01.01.2010