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Aufregung um vermeintlichen Stammzell-Import  
  Für gehörige Aufregung sorgte am Donnerstag die Aussage eines heimischen Mediziners, dass ein Forscher erstmals "Teile embryonaler Stammzellen" importieren werde. Doch dies scheint nicht der Fall zu sein.  
Johannes Huber von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde am Wiener AKH erklärte bei einer Pressekonferenz der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (ÖGKK), ein Wissenschaftler am Institut für Pathologie werde im Rahmen eines Forschungsprojektes des sechsten EU-Rahmenprogramms erstmals Teile von embryonalen Stammzellen importieren.
Kein Import, wohl aber Spitzenforschung
Juristen wären der Meinung, dass das rechtlich gedeckt sei. Doch es wird keinen "Import" geben, erklärte nun Dontscho Kerjaschki, Vorstand des Instituts für Klinische Pathologie, gegenüber der APA. - Wohl aber Spitzenforschung.
EU-Projekt mit österreichischer Beteiligung
"Das ist ein 'Sturm im Wasserglas'. Vor kurzem fand das Kick-Off-Meeting eines europäischen Forschungsprojektes über Lymph-Angiogenomics statt. Die 13 bedeutendsten Forschergruppen auf diesem Gebiet sind beteiligt", so Kerjaschki.

"Es ist eine Ehre, dass wir dabei sein können. Es geht um die Erforschung der Entstehung von Lymphgefäßen. Über sie breiten sich ja beispielsweise Krebszellen aus."
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Wiener Forscher identifizierten Oberflächenmarker
Die Wiener Wissenschaftler haben vor kurzem erstmals einen Oberflächenmarker - ein typisches Oberflächenmolekül für Lymphendothelzellen - identifiziert. Damit können solche Zellen erstmals zielgenau erkannt werden. Kerjaschki und sein Team entwickelten dazu auch Antikörper, die selektiv an diesem Marker binden. Diese Marker-Technologie aus Wien wird in das Projekt einfließen. Hinzu kommt, dass die AKH- bzw. Meduni-Wien-Wissenschaftler auch Aspekte dieses Projekts in der Humanmedizin überprüfen werden.
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Schweden wollen an Stammzellen forschen
Und die embryonalen Stammzellen? "Eine schwedische Gruppe hat dafür auch Arbeiten eingereicht, bei denen man untersuchen will, wie man embryonale Stammzellen in die Entwicklung in Richtung von Lymphendothelzellen treiben können bzw. wie man das verhindern könnte", sagte Kerjaschki.

Somit würden solche Arbeiten ausschließlich von dem Labor in Schweden durchgeführt. Bei der Genehmigung als Projekt des EU-Rahmenprogramms hatte Österreich als einziges Land dagegen gestimmt.
->   Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (ÖGGG)
->   Institut für Klinische Pathologie am AKH Wien
->   Alles zum Stichwort Stammzellen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010