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UN-Konferenz beschließt Ächtung hochgiftiger Stoffe  
  Wie das UN-Umweltprogramm UNEP erklärte, beschlossen die Delegierten auf der UN-Konferenz im südafrikanischen Johannesburg die starke Einschränkung von schwer abbaubaren Chemikalien.  
Diese Gifte können nicht nur zu akuten Vergiftungen, sondern auch zu Krebs und Störungen des Immun- und
Hormonsystems führen.

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POPs - Persistent Organic Pollutants
Zu den POPs zählen nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF derzeit acht Pestizide (Aldrin, Chlordan, DDT, Dieldrin, Endrin, Heptachlor, Mirex, Toxaphen), die in der Industrie verwendeten Chemikalien PCB und Hexachlorbenzol sowie die als Nebenprodukte bei Verbrennungsvorgängen auftretenden Dioxine und Furane. Für DDT wurde eine Ausnahmeregelung geschaffen, damit rund 25 Staaten es weiterhin zur Bekämpfung der Malaria einsetzen können.
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->   Persistent Organic Pollutants
Unterstützung für Entwicklungsländer
Für arme Länder sieht das Abkommen technische und finanzielle Hilfe bei der Umsetzung vor. Vertreter der Vereinten Nationen und von Umweltschutzorganisationen begrüßten das Abkommen.
Der Vertrag wird aber erst rechtskräftig, wenn 50 Staaten ihn ratifiziert haben. Das kann nach Angaben des Konferenzvorsitzenden John Buccini noch vier
bis fünf Jahre dauern.
"Dieser neue Vertrag beschützt heutige und künftige Generationen vor Krebserkrankungen, Geburtsschäden und anderen Tragödien, die durch hochgiftige Chemikalien verursacht werden", erklärte Buccini. Die Konvention ächtet zwölf hochgiftige schwer abbaubare POP-Chemikalien.
Kontrolle über Produktion und Nutzung
Das Abkommen schreibt Kontrollmechanismen für die Produktion, Ein- und Ausfuhr sowie Entsorgung und Nutzung dieser Substanzen vor.

Der Direktor des UN-Umweltprogramms, Klaus Töpfer, wies darauf hin, dass das Abkommen in den nächsten Jahrzehnten noch auf weitere Schadstoffe ausgeweitet werden könne.
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Umstrittene Finanzfrage geklärt
In der umstrittenen Frage der Finanzhilfe für die Umsetzung des Abkommens konnten sich die armen Länder mit ihren Forderungen durchsetzen. Für diese Länder werde weiterer finanzieller und technischer Beistand zur Verfügung gestellt, teilte die UNEP mit. Die betroffenen Schadstoffe werden heute noch immer in Ländern wie China, Indien oder Südafrika hergestellt und eingesetzt. In vielen Industriestaaten sind sie bereits seit Jahren verboten.
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Übergangsregelungen
Für einige der geächteten Substanzen wurden Ausnahme- bzw. Übergangsregelungen gefunden. So darf beispielsweise das Insektenvernichtungsmittel DDT weiter zur Bekämpfung der Malaria eingesetzt werden.
Manche Länder dürfen bis 2025 den Schadstoff PCB
(Polychlorbiphenyl) in elektrischen Umspannungsanlagen anwenden, sofern sich diese bereits in Betrieb befinden. Sie sind dabei aber an besondere Sicherheitsauflagen gebunden.
Unter schwer abbaubaren Chemikalien versteht die UNEP Substanzen, die in der Umwelt überdauern, sich über weite Strecken hinweg ausbreiten und sich im Bindegewebe der meisten Lebewesen
anreichern.
Neben DDT fallen elf weitere Stoffe in diese Kategorie, zumeist Pestizide sowie PCB und dioxinhaltige Abfallprodukte aus der Industrie. Diese Stoffe gelten als extrem gesundheitsschädlich und werden unter anderem für Krebserkrankungen und Unfruchtbarkeit verantwortlich gemacht.
Die Unterzeichnung eines internationalen Vertrages zum Verbot dieser Substanzen ist für Mai nächsten Jahres bei einer Konferenz in Stockholm geplant.
->   UNEP-United Nations Environment Programme
 
 
 
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01.01.2010