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Bessere Wasserqualität: Zehn Jahre Donau-Schutz  
  Vor zehn Jahren wurde das "Donau-Schutz-Übereinkommen" in Sofia unterzeichnet. Nach Ansicht von Experten hat sich die Qualität des Flusses seither merklich verbessert.  
Österreich, Bulgarien, Kroatien, Deutschland, Ungarn, Moldawien, Rumänien, Slowakei, Slowenien und die Ukraine sowie die Europäischen Union haben am 29. Juni 1994 ihre Unterschrift unter das Übereinkommen gesetzt.

Das Ziel: die Verbesserung der Gewässerbeschaffenheit der Donau und ihrer Zuflüsse sowie der Grundwasserqualität. Darüber hinaus sollten die ökologischen Ressourcen der Flusslandschaften entlang der Donau erhalten und geschützt werden. Am Dienstag wurde in Wien Bilanz gezogen.
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"Danube Day"
Das Jubiläum wird am 29. Juni unter dem Motto "Danube Day" gefeiert. Aktionen in den 18 Donaustaaten sollen die Bevölkerung über die "Lebensader Donau" informieren, die Haupt-Veranstaltung findet in Wien statt. Organisiert wird der "Danube Day" von der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD/ ICPDR).
->   Mehr Infos zum "Danube Day" (IKSD/ ICPDR)
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Probleme: Nitrat, Phosphor, Regulierung
2.800 Kilometer windet sich der Donaustrom von der Quelle im Schwarzwald bis zur Mündung im Schwarzen Meer. Die Hauptprobleme: Nitrat und Phosphor-Belastung, zu viele Nährstoffe aufgrund schlecht geklärter Abwässer und der Verlust des natürlichen Flusslaufes.

In den zehn Jahren des Donau-Schutzübereinkommens habe sich die Wasserqualität merklich verbessert, meinte Philip Weller, Exekutivsekretär der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD/ ICPDR) im ORF-Radio: "Phosphor und Nitrat wurden stark reduziert - durch den Bau von Kläranlagen, aber auch durch die Stilllegung von manchen Industrieanlagen in den unteren Donaustaaten."
Weniger Düngemittel
Zudem würden weniger Düngermittel in der Landwirtschaft eingesetzt - vor allem in den unteren Donaustaaten, so Philip Weller. Diese Reduzierung müsse nun beibehalten werden, auch wenn sich die wirtschaftliche Situation in den unteren Donauländern wieder verbessere. Wirtschaftlicher Aufschwung dürfe nicht zu Lasten der Umwelt erfolgen.
Österreich zieht positive Bilanz
Der österreichische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Josef Pröll (ÖVP) ergänzte in Bezug auf die 350 Kilometer österreichische Donaustrecke: "Wir sehen, dass an den meisten Beobachtungsstellen die Nitratwerte sinken. Wir haben in der Landwirtschaft den Bäuerinnen und Bauern völlig neue Instrumente geboten, was die Gründecken betrifft. Damit wurde der Nitrateintrag reduziert."

Zudem erwähnte Pröll die Abwasserreinigung: "Wir haben in der Siedlungswasserwirtschaft enorme Fortschritte erzielt. 86 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind an Abwasserreinigungsanlagen angeschlossen. Das ist weltweit ein absoluter Spitzenwert."
Die Donau - ein "Sammelbecken"
81 Millionen Menschen leben im Donauraum. Das Einzugsgebiet der 2.800 Kilometer Donau erstreckt sich über 18 Staaten - entweder fließt die Donau selbst durch das Staatsgebiet oder Zubringerflüsse. In der Donau vereinen sich Zubringerflüsse wie z.B. Inn, March, Drau, Theiß oder Sava.

Übrigens: Einer von vier Wassertropfen, die das Schwarze Meer erreichen, stammt aus Österreich, sagt Umweltminister Josef Pröll.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
science.ORF.at
->   Umweltministerium
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01.01.2010